Plattenkritik

Anathema - Weather Systems

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Release Date: 20.04.2012
Datum Review: 18.04.2012

Anathema - Weather Systems

 

 

CRIPPLED BLACK PHOENIX haben mit “(Mankind) The Crafty Ape” vorgelegt. Doch das Mutterschiff aller New School Artrock Bands namens ANATHEMA kontert gnadenlos. Und „Weather Systems“ ist ein weiterer Beleg für die Einzigartigkeit dieser Band, die sich in ihrer langen Schaffenszeit stets weiterentwickelte und noch nie ein Album annähernd gleich aufnahm. Das mit einer ausgefeilten Produktion aus den Angeln gehobene Werk der Geschwistergilde Cavanagh (Vincent, Danny und Jamie) und Douglas (Lee und John) ist wiederum sehr ruhig ausgefallen, wobei einem die meterdick unter der Oberfläche eingrabende Intensität nicht sofort die Hirnwände umnebelt, sondern erst mit Durchlauf zu Durchlauf den Schleier dafür offenbart. Allerdings zeigen die Liverpooler gleich zu Beginn mit den in Part 1 und Part 2 aufgeteilten „Untouchable“, dass sie eingängige Nummern schreiben können, die sofort auf die Gefühlslage einhämmern und dann tief melancholische Gedanken loslassen, die ansonsten eher im Unterbewusstsein gut verschlossen ihr Dasein fristeten (Was ist eigentlich der Sinn des Lebens? Muss Beruf nicht auch Berufung sein? Was bedeutet mir meine Partnerschaft, soll ich dran festhalten, mich lösen oder bin ich mit dem zufrieden, was ich habe? Was muss ich an mir und meinem Leben ändern?). Auffallend diesmal, wie verhalten die Stücke durch Akustikpassagen der Gitarre oder des Klaviers am Anfang sind und wie atmosphärisch respektive fast schon zurückgenommen bombastisch das Ende ausfällt. Unter der Zuhilfenahme des Synthies bekommen ANATHEMA auch immer einen experimentellen Dreh, wobei es nicht in die verproggte oder zu versnobbte Richtung abtaucht, sondern immer aufrecht die dunkle Gefühlslage aufrichtet. Ganz oben steht aber die wunderschöne Stimme von Lee Douglas, die vermehrt ihre Schönheit im Songwriting gefunden hat und sich eindringlich als Hauptsängerin etablierte. Davon noch ein Stück entfernt und somit über allem thront jedoch Vincent Cavanagh, der mit seiner Gesangsstimme (sein Einsatz am Anfang von „Untouchable Part 2“ ist nahezu göttlich!!!) mittlerweile in anderen Sphären weilt und deren Beschreibung als „wunderschön“ einer Beschmutzung gleichkommt.

Von PINK FLOYD über RADIOHEAD zu ANATHEMA, mehr ist nicht zu sagen…

Tracklist:
01. Untouchable Part 1
02. Untouchable Part 2
03. The Gathering Of The Clouds
04. Lightning Song
05. Sunlight
06. The Storm Before The Calm
07. The Beginning And The End
08. The Lost Child
09. Internal Landscapes

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Clement

Autoren Bio

Ich fühle mich zu alt