Wenn man ehrlich ist, ist die Zeit der großen Metal-Virtuosen eigentlich schon vorbei. Yngwie Malmsteen, Eddie Van Halen und Steve Vai sind wohl genauso lange bekannt, wie John Petrucci schon auf hohem Niveau stagniert. Es gibt viele gute Leute, die an der Gitarre zwar technisch viel drauf haben, denen man das Gefühl dabei aber immer erst aus den Fingern saugen muss. Mit ANDY JAMES bekommen wir endlich jemanden, der genau dieses Feeling, den Style und die Emotion wieder in ein einziges Gitarren-Riff packen kann.
Die Songs auf seinem selbstbetitelten Instrumental-Album strotzen nur so vor Energie und flinkem Gefrickel, ohne einem dabei das Ohr abzunudeln. Man vergisst förmlich die Zeit und verliert sich in wunderschönen Melodien, die er sauber und verdammt tight zu spielen vermag. Es gelingt ihm fast immer seine Solos so einzubauen, dass die Stücke kurzweilig erscheinen und das Album vorantreiben.
Nicht nur die Melodien sind brillant, sondern auch die Begleitband, die hervorragend mit seinem Solospiel harmoniert – sie gibt ANDY JAMES den letzten Schliff. Wenn man die Alben seiner Band Sacred Mother Tongue kennt, kann man ihn teilweise sogar sehr gut heraushören. Man kann nur hoffen, dass er nicht in die gleiche “Rumschredderei“ verfällt wie es so viele vor ihm getan haben. Er hat gute Voraussetzungen das zu umgehen.
Tracklist:
01. Legion (Intro Interlude)
02. Angel of Darkness
03. The Storm
04. What Lies Beneath
05. Burn It Down
06. Dust in the Wind (interlude)
07. Into the Void
08. Separation
09. Gateways
10. Bullet in the Head
11. War March