Eine kurze Unachtsamkeit und alles ist hinüber. Dort wo ARMED FOR APOCALYPSE die Türen eintreten, bleibt zum Schluss nicht mehr über als ein Haufen Schutt und Asche. Schon lange war stumpfe Zerstörung nicht mehr so mitreissend wie auf „The Road Will End“. Auch wenn der große Überraschungsmoment recht absehbar an Wirkung verliert.
So richtig auf dem Zettel hatte die vier Amis aus Nordkalifornien wohl niemand. Dabei veröffentlichten ARMED FOR APOCALYPSE bereits vor gut vier Jahren ihr Debütalbum „Defeat“ über die großen Metal Blade, was hier zu lande wohl ein wenig unterging.
Nun erscheint über das britische Label Candlelight Records der zweite Wutausbruch. Auf dem zelebriert das Quartett einen recht intensiven Sludge Metal, der sich aus verschiedenen Extremen zusammensetzt. Der Bastard, der auf „The Road Will End“ wütet, erinnert an eine fiese Mischung aus EYEHATEGOD, CROWBAR und gerade in den schnellen, thrashigen Momenten an frühe HATEBREED oder BLEEDING THROUGH. Dass dadurch relativ schnell der Vergleich zu PANTERA auf den Tisch knallt, ist auch Sänger und Gitarristen Kirk Williams zu verdanken, der stimmlich sehr nah an Phil Anselmo heran kommt. Musikalisch liegen die Absichten von ARMED FOR APOCALYPSE ganz klar auf der Hand. Auf den zehn Songs wird ganz grob und großflächig alles gerodet, was sich nicht sofort dem mächtigen Sludge entziehen kann. Gerade zu Beginn von „The Road Will End“ schwingt das Quartett eine recht extreme Metalaxt, welche dem Hörer unmittelbar und ganz unvorbereitet ein breites Grinsen ins Gesicht schlägt. Die große Vorliebe der Amis liegt jedoch im breitspurigen Planieren mittels tonnenschwerer Zeitlupenattacken. Dann regiert ein massiver Sludge, der nicht selten sein Finale in hardcorigen Moshparts findet. Was auf Albumlänge vielleicht doch etwas zäh und langatmig wirkt, erfährt ab und an jedoch melodische, HELMET-artige Auflockerungen.
Eine Auszeichnung für abwechslungsreiches und innovatives Songwriting werden ARMED FOR APOCALYPSE mit ihrem neuen Langspieler vielleicht nicht bekommen. Dennoch ist „The Road Will End“ ein unterhaltsames und in Teilen mitreissendes Album geworden, welches in dieser Mischung nicht gerade regelmäßig veröffentlicht wird.
Trackliste:
01. The Starting Line Is A Trip Wire
02. Better World
03. The Well
04. Open Wound
05. Built To Kill
06. The Road Will End
07. Worth The Weight
08. Drawning The Line
09. Happy Hour (Disciples Of Death)
10. Ends Meet