Ei, der Daus! ARSON, die nach eigenen Angaben, eine Mixtur aus Emocore, Metalcore und Newmetal spielen, legen mit ihrem aktuellen Album Brokeness Brings Forth Unknown Beauty eine Scheibe auf den Markt, die ihres Gleichen sucht. Fette Metalriffs treffen auf sphärische Melodien und werden mit fiesen Screams und einer schönen Gesangsstimme abgeschmeckt.
1999 gegründet, hat diese Band schon einiges an Konzertpreferenzen vorzulegen und man spielte bereits vor 8000 Festivalbesuchern. Dabei ist das Quartett um den neuen Sänger und zweiten Gitarristen Thomas Suessenbach gerade mal anfang zwanzig, aber live gehen sie zu Werke, wie eine alte Profikapelle und bringt mit ihrer Musik ordentlich Schwung ins Publikum. Das schöne an diesem Album ist, dass es durch das große kompositorische Talent dieser jungen Band glänzt. Hier groovt es an jeder Ecke und Kante und die Tatsache, dass Benjamin Schlanzke (Gitarre) und Arne Clemm (Bass) Thomas gesangliche Unterstützung bieten, kommt nicht nur der Platte, sondern auch dem Livesound zu Gute. Bands wie TAKING BACK SUNDAY, aber auch TAPROOT kommen mir in den Kopf. Ein bisschen RADIOHEAD schwingt auch mit und ARSON sorgen aber auch dafür, dass nicht nur Freunde melodiöser Musik auf ihre Kosten kommen, sondern für die härtere Fraktion sind jede Menge Moshparts und Breakdowns dabei. Adventisement ist für mich der am Besten repräsentative Song für dieses Album, aber auch der Opener Broken schmettert einem mit einer unheimlichen Intensität entgegen. 14 Stücke und eine Gesamtspielzeit mit 52:42 Minuten, laden den Hörer auf eine Reise ein, die doch im Gedächtnis bleibt.
Was ich an ARSON mag, ist, dass sie nicht dem derzeitig vorherrschenden Einheitsbrei zu zuordnen sind. Hier ist ganz geschickt vorgegangen und nutzt auch derzeitige Szenemusik, um ihren Sound zu komplettieren. Thomas hat eine ganz markante Stimme, die teils derbe an einen Emosänger erinnert, aber bei ihm klingt das vocale Weinen auf mich nicht störend, zumal er in der Lage ist, auch ganz andere Töne anzuschlagen, die nach Mann klingen. Die gesangliche Leistung muss ich an dieser Stelle besonders hervorheben, denn auch wenn hier ein Schemata zu erkennen ist, so hört man auf Brokeness so viele Harmonien, die sich doch differenzieren und somit, trotz des eigenen markanten Stiles, überraschen können. An dieser Platte kann ich nicht viel aussetzen, denn auch die Produktion ist sehr gut gelungen und die Band hat bereits von sich Reden gemacht und das wird in naher Zukunft wohl auch nicht abklingen, was ich ihnen wünsche, denn verdient hätten sie es.
Also, nicht nur reinhören, sondern am Besten gleich kaufen und wenn ihr es nicht mögt, dann einfach der Freundin oder eurer Schwester schenken und ich wette eure Mutter würde das auch gefallen. Hm, das nennt man dann wohl generationsübergreifende Musik.
Tracklist
1. Broken
2. The Path
3. Clay Jars
4. Advertisment (Advert To Advent)
5. Devolution
6. The Worlds Most Hated
7. Perihilion
8. Surprise: Intolerance!
9. Diamonds and Graphite
10. Anchor
11. Hier steht eine Schrift, die mir nicht bekannt ist.
12. Wake
13. Weight Of Our Life
14. Beauty