Wer ARTILLERY nicht kennt, hat den europäischen Thrash verpennt! Die Bandgeschichte kann bei Wikipedia nachgelesen werden, jetzt interessiert nur die Gegenwart, es interessiert nur das vierte Album "When Death Comes". Der Blick auf das kitschige Cover und die Bilder der Bandmitglieder im Booklet verwirren und lenken das Geschehen in eine völlig inhaltsleere Richtung. Da ist doch tatsächlich der Sänger mit PLO-Schal und HATEBREED T-Shirt abgelichtet worden. Junge, junge, und sehen vier von fünf altbacken, spröde aus. Überhaupt nicht konform zur heute so wichtigen Klamotten- und Gestenkultur. Dicker Mittelfinger, denn auf die Mucke kommt es an, und da sind ARTILLERY im melodischen Thrash Metal weit, weit vorn. (Neu) Sänger Søren Adamsen (der Robert Lowe des Thrashs, der John Bush Europas) ist die Entdeckung am Metalhimmel, kräftige Röhre, wütende Shouts, liebliche Stimme und knallharte Grunts entfliehen seinem Mund, ohne auch nur den Hauch eines unangenehmen Geruchs zu hinterlassen. Dann die Gebrüder Stützer, die Gitarrenheroen, die alles richtig machen und ihren lieblichen Gesellen die mächtigsten Riffs entlocken. Der Rest der Crew soll nicht unerwähnt bleiben: Tight, tighter, ARTILLERY. Geschickt verbindet die Band ihre formidable Vergangenheit mit der Gegenwart, verbindet knallharten, schnellen Thrash Metal mit einen virtuosen Melodieverständnis, baut Groove und diverse Finessen ein, um "When Death Comes" interessant und langlebig werden zu lassen. Endlich, endlich mal ein Comeback mit einem Samenerguss, der Schwanger macht und nicht am Bein herunterläuft. Pflichtkauf!
Tracklist:
1. When Death Comes 5:54
2. Upon My Cross I Crawl 5:28
3. 10.000 Devils 5:20
4. Rise Above It All 5:32
5. Sandbox Philosophy 4:44
6. Delusions Of Grandeur 5:10
7. Not A Nightmare 5:30
8. Damned Religion 5:10
9. Uniform 5:00
10. The End 5:22
11. Refuse To Live - Part 2 (Bonustrack) 4:06
12. Warhead (Bonustrack) 4:53