Drei Jahre lang mussten man auf neues Material von ASKING ALEXANDRIA warten. Mit „Like a House on Fire“ melden sich die Briten zurück. Das insgesamt siebte Album beweist zum einen, dass die Band musikalisch mit der Zeit mitzugehen weiß, ohne aber die nötige Härte einbüßen zu müssen.
So kann man schon während den ersten vier Nummern feststellen, auf welchen unterschiedlichen Hochzeiten ASKING ALEXANDRIA tanzen: Metal, Rock, Hip-Hop, Pop oder Electro – die Jungs bedienen sich nahezu allen Richtungen, die seit der Jahrtausendwende an Relevanz gewonnen haben. Die Vielfältigkeit ist dabei beachtlich: Ist „Down to Hell“ beispielsweise ein Stück, das fast schon an die alten Tage erinnert, so ist „Antisocialist“ de facto ein etwas härterer Popsong.
Die Popschiene fahren ASKING ALEXANDRIA jedoch zu gerne – das kommt zwar bei Crossover-Fans gut an, bei eingefleischten Metalcore-Liebhabern könnte dies jedoch auf große Ablehnung stoßen. Zwischenzeitlich ist die Combo zu kitschig, zu nennen seien die Songs „I Don’t Need You “ oder „It’s Not Me (It’s You)“: Langweilige Cleanvocals, vorhersehbare Songstrukturen, wenig instrumentale Überraschungen sind prägend für diese Arrangements.
Andereseits hat die „Like a House of Fire“ stellenweise so gute Crossover-Nummern, dass all die zuvor aufgezählten negativen Eigenschaften eher untergehen. Egal ob „One Turns To None“, „Here’s to Starting Over“ oder die letzten zwei Stücke „The Violence“ und „Lorazepam“: Hier geben ASKING ALEXANDRIA vieles von ihrem großartigen musikalischen Potential zum Ausdrcuk. Dabei wirkt die Combo rotziger und insgesamt reifer. Die poppigen Vocals werden dabei durch schmetternde, teils brutale Gitarrenriffs sehr gut ergänzt.
Mein Fazit ist, trotz der zeitweise wirklich zu kitschigen Pop-Eigenschaften, durchaus positiv. Natürlich ist einerseits schade, dass ASKING ALEXANDRIA nicht mehr den Metalcore-Stil ihrer frühen Tage gerecht werden. Andererseits präsentieren sich die Briten musikalisch gereift und demonstrieren ihr vielfältige Seite.