Mittlerweile ganz ohne Originalmitglieder unterwegs, veröffentlichen die Niederländer von ASPHYX dieser Tage ihr neuntes Album. Dass sie nach dem Abgang von Bob Bagchus urplötzlich ihren Trademark-Sound ändern, muss man natürlich nicht erwarten. Allein, dass Martin Van Drunen (der fast von Anfang an dabei ist) am Mikro steht, macht ASPHYX unaustauschbar.
So findet sich auf „Incoming Death“ die gewohnte Mischung aus Death Metal-Brettern und doomigen Dampfwalzen. Auf Albumlänge ergibt sich so, ähnlich wie auf dem direkten Vorgänger „Deathhammer“ eine spaßige Abfahrt, die jedem Genre-Connaisseur ein Lächeln auf die Lippen zaubern sollte. Wie immer liefern ASPYHX einfach ab.
Einen Hit analog zum Titeltrack der letzten Scheibe sucht man dabei auf „Incoming Death“ vergebens. Abrissbirnen wie "Candiru", "Incoming Death" oder das abwechslungsreiche "The Feeder" zielen aber ganz klar in Richtung Live-Setlist ab. Das Kernstück der Platte steht mit dem überlangen „The Grand Denial“ im Zentrum derer. Hier überzeugen ASPYHX nicht nur mit einem gekonnten Spannungsbogen, sondern ergänzen das Gesamtwerk außerdem noch mit epischen Gitarrenlinien – Große Klasse!
Neu-Schlagzeuger Stefan „Tormentor“ Hüskens (u.a. auch bei DESASTER aktiv) fügt sich problemlos in die Band ein und setzt seine simple, aber immer effektive Darbietung perfekt in Szene. Musikalisch ist Bagchus Abgang so ganz klar aufgefangen worden.
Am Ende bleibt dann nur noch ein Wort über die Produktion der Platte zu verlieren, die Dank Klangmagier Dan Swanö erneut über jeden Zweifel erhaben, ausgewogen und dynamisch, ist.
ASPYHX haben erneut eine starke Platte abgeliefert. Auch wenn die aktuelle Besetzung (nur noch) das Erbe der ursprünglichen Mannschaft weiterträgt, atmet „Incoming Death“ den Geist von „The Rack“ und überzeugt von der ersten bis zur letzten Sekunde.