Was tun, wenn die Lieblingsband seit fünf Jahren kein neues Material mehr hervorgebracht hat? Richtig, einfach selbst die Klampfe in die Hand nehmen und den Stil der Helden aufgreifen. So geschehen bei ATTIC. Diese orientieren sich ganz schamlos am Schaffen von King Diamond und Mercyful Fate.
Natürlich kann man das, was sie auf ihrem ersten Album vollbringen, ganz einfach als billige Kopie abtuen. Das würde „The Invocation“ jedoch nicht gerecht werden, denn ATTIC haben sich ganz genau angesehen, die Musik des Kings ziemlich gut unter die Lupe genommen. Galoppierende Lead-Gitarren, melodische Soli und natürlich Meister Cagliostro markerschütternder Gesang bestimmen das Geschehen. Das Ganze lyrisch noch mit kleinen Gruselgeschichten garniert und fertig ist die Laube. Zustande gebracht haben die Gelsenkirchener damit ein Album voller Ohrwürmer - „Join The Coven“ oder „Ghost Of The Orphanage“ seien hier exemplarisch genannt - welches den Spirit der Idole sehr gut einfängt. Im direkten Vergleich mit einer ähnlich gelagerten Band wie In Solitude klingen ATTIC dabei etwas aufgeräumter, was sicherlich die Eingängigkeit fördert, den Deutschen jedoch kein Innovationspreis einbringt. Die von Chris Menning (Destroyer 666, Gospel Of The Horns) produzierte Scheibe unterscheidet sich auch im Klangbild von den Schweden. Wo diese auf eine raue, ungehobelte Note Wert legen, setzen ATTIC eher auf einen klaren, auf die Gitarren fokussierten, Sound.
Insgesamt haben ATTIC nach einer allerorts gefeierten Demo – von der man übrigens die Hits „Funeral In The Woods“ und „The Headless Horseman“ übernommen hat - ein ordentliches Debütalbum nachgelegt. Wer sich nach Innovation sehnt, ist hier absolut falsch. ATTIC spielen altbewährten 80er Jahre Metal, der jedem Mercyful Fate fand gefallen sollte – Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Tracklist:
1. The HIdden Grave
2. Funeral In The Woods
3. Join The Coven
4. Edlyn
5, Ghost Of The Orphanage
6, In The Chapel
7. The Invocation
8. The Headless Horseman
9. Satan's Bride
10. Evil Inheritance