Plattenkritik

Authority Zero - The Tipping Point

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Release Date: 29.03.2013
Datum Review: 26.02.2013

Authority Zero - The Tipping Point

 

 

Wenn Rockmusik gegen schweißgebadetes Aufwachen helfen soll: AUTHORITY ZERO. Behütete Blicke nach links oder rechts rufen bereits Misstrauen hervor? AUTHORITY ZERO. Ein Kessel Buntes mit Sonne, Strohhalm und Verlass-Hütchen: AUTHORITY ZERO. Hörbarer „Tipping Point“ - nicht die Bohne? PENNYW... – äh, SUBLI... - nein: AUTHORITY ZERO!

Eine Kunst. Und sicher ein tolles Gefühl: Die Sonne als alltäglichen Lebensspender in Kultur und Gemüt einbeziehen. In Norddeutschland unmöglich. In Mesa, Arizona unumgänglich. Die Nachbarstadt von Phoenix hat übers Jahr sogar so viel von dem warmem Licht übrig dass es – auf die Musik bezogen - für mehr als einen durchschnittlichen Skatepunk-Output reicht. AUTHORITY ZERO um Frontmann Jason DeVore haben vielleicht erst vor vier (Studio-)Alben, dafür aber schon vor knapp zwei Dekaden damit begonnen, zackige und eben feuerballgeschwängerte Songs mit Hardcore- und Offbeatbilanzen zu veröffentlichen, die auch mit „The Tipping Point“ noch genauso frisch und energisch bedient werden. „No Other Place“ klammert sich dafür an frühe PENNYWISE und deren strandnahen Sound und reißt zügig und senkrecht aus dem Winterschlaf. „For The Kids“ schwimmt sich im Midtempo und mit kraftvollem Chorus-Puls frei, nachdem die sympathisch bröckelnde Hauptstimme „Undivided“ überstanden hat.

Der Albumtitel des von Cameron Webb (u.a. MATT SKIBA, ZEBRAHEAD, STRUNG OUT) produzierten Werkes sorgt sich also eher um die rasanten Fahrten des Personalkarussells, das mittlerweile mit Sean Sellers (GOOD RIDDANCE/REAL MCKENZIES) auf dem Drumhocker sowie Gitarristenneuzugang Brandon Landelius etwas an Rotation verloren hat. „Take Or Leave It“ und das relaxte „Today We Heard The News“ hätten auf „Stories Of Survival“ auch nicht mehr oder nicht weniger Köpfe verdreht als nun drei Jahre und etliche weltweite Tourkilometer später. Dabei sind AUTHORITY ZERO weiter bedacht auf Qualität, jugendlichen Punch und eben: Sonne, Sonne, Sonne - die sie genauso über wellig ansteckende Reggae-Noten („Struggle“) zu transportieren wissen, wie im Titelsong auf klatschenden Gangvocals. „We´re Fired Up“ heißt dieser Enthusiasmus mit eigenen Worten - und das Ergebnis in Keller- und Festivalpits zu implementieren dürfte nicht als seelenloser Versuch enden.
Rund, dynamisch und mit wenigen selbstbestimmten Schleifpunkten verlassen sich AUTHORITY ZERO auf die einzige Instanz, die ihnen nach all den Jahren noch immer so vertrauens- und ehrenwürdig erscheint wie zu „A Passage In Time“: sich selbst. Gepaart mit reichlich Sonne im Sound - versteht sich.

Trackliste:

01. No Other Place
02. Undivided
03. For The Kids
04. Take Or Leave It
05. Struggle
06. Lift One Up
07. On The Brink
08. Today We Heard The News
09. The Tipping Point
10. Shakedown In Juarez
11. Endless Roads
12. 21st Century Breakout

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.