Den größten Fehler machen Gothic Metal Bands, wenn sie nur noch auf den ersten Bestandteil ihrer Stilbezeichnung setzen, den Metal aber außen vor lassen. AUTUMN haben den Metal lieb und das ist ein großes Plus der Band. Bisher sind die Niederländer allerdings nicht über Achtungserfolge mit ihren Alben heraus gekommen, zumal die Band aufgrund des Ausscheidens der Sängerin kurz vor dem Split stand. Nun steht mit Marjan Welman die neue Frau am Mikro ihren Mann und Altitude setzt da an, wo die Vorgänger aufgehört haben. Marjans Gesangsstil erinnert an Anneke van Giersbergen (exTHE GATHERING) und gelegentlich an Alanis Morissette, wobei sie hauptsächlich relativ unspektakulär singt. Was sich negativ anhört, ist aber sehr erfreulich, denn anstatt wie ihre Kolleginnen in Selbstdarstellung zu zerfließen überzeugt die Sängerin durch eine solide, nicht stilisierte Performance. Sie trägt die Hooklines der Songs nicht in den Kitsch sondern untermauert sie mit einem soliden Fundament. Altitude bietet ansonsten gewohnte Kost, die immer wieder dann überzeugen kann, wenn die Gitarren Druck erzeugen und auch mal auf das Gaspedal getreten wird. AUTUMN haben Altitude mit einer gesunden Härte ausgestattet, ohne natürlich die typischen Gothic Trademarks zu vernachlässigen. Etwas zu sehr in den Vordergrund geschoben haben sich die Keys (ab und zu klingen diese nach alten DEEP PURPLE!) mit dem Ergebnis, hin und wieder am Nervenkostüm zu nagen. Ob AUTUMN mit Altitude festgefahrene Fans von ihren Idolen wegreißen und in ihren Bann können, muss nach alledem bezweifelt werden.
Tracklist:
01. Paradise Nox
02. Liquid Under Film Noir
03. Skydancer
04. Synchro-Minds
05. The Heart Demands
06. A Minor Dance
07. Cascade [For A Day]
08. Horizon Line
09. Sulphur Rodents
10. Answers Never Questioned
11. Altitude
12. One Word Reminder
13. Closure