Eine Handvoll Scherben, einen kalten Fussboden und vielleicht ein Tablett voller Tequila-Shots. Mehr brauchen AUXES nicht, um sich pudelwohl zu fuehlen. Alles andere, wonach "Boys In My Head" klingt, kommt von ganz alleine und klingt ausgeschlafen, zugedroehnt und angepisst zugleich.
Ausreichendes Training, was die umfangreiche Beschallung mit Noise, Garagenrock oder Indiepunk anbetrifft, schafften sich die einzelnen Mitglieder von AUXES zuvor mit Einheiten wie MILEMARKER, KOMMANDO SONNE-NMILCH oder ENIAC auf die Rippen. "Boys In My Head" behaelt sich das Recht vor, nicht bloss mit kreischender Sirenengitarre und Keifstimme sondern auch mit pulsierenden Melodien hausieren zu gehen. "To All The Fires" ist da noch recht umgaenglich und melodisch: Stoisch rockt das Schlagzeug unter fuzziger Gitarre und dem befehlenden Gesang Dave Laneys, der sich zwischen den PIXIES und den HOT SNAKES nicht entscheiden will, kann und braucht. Der Titelsong oder das hyperventilierende "I Can't Stand You Any Longer" zerren "Boys In My Head" in die Breite.
Vor allem die Gitarren stopfen AUXES neben dem markanten Laney nicht in eine Plastiktuete, in der der handzahme bis trashige Noiserock ersticken wuerde. Zudem klingen Songs wie "Boom Boom Town" oder "Dead Dead Eyes" viel zu locker und trotzdem aufdringlich, als das AUXES bloss eine weitere verkopfte Garagenband mit Hang zum Schoenhoeren mimen. "Boys In My Head" tritt Arsch und Gaspedal, aber behaelt sich ein gewisses Feingefuehl vor welches die Band mit Groove und Hooklines sicher und selbstbewusst aus dem Sturm steuert. Zur Umschreibung des vierten Albums der Hamburger mag man die WIPERS zur Hilfestellung heranziehen. Auch wenn die elf Songs in der Summe etwas sortierter klingen, schliessen AUXES Stacheldraht und Fuzzpedal zum Fruehstueck weiterhin nicht aus.
Trackliste:
01. To All The Fires
02. I Can't Stand You Any Longer
03. I Wanna See Results
04. Boys In My Head
05. Dog & Master
06. Life In Their Television
07. Boom Boom Town
08. Under Fire
09. Hand In Hand With The Man
10. Dead Dead Eyes
11. I've Had Enough