Plattenkritik

Avenged Sevenfold - Hail To The King

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Release Date: 23.08.2013
Datum Review: 23.09.2013

Avenged Sevenfold - Hail To The King

 

 

Flughäfen haben die manchmal widerliche Angewohnheit, uns hin und wieder zu Dingen zu verleiten, die unter normalen Umständen für niemanden von uns in Frage kämen. So wurde auch ich vor wenigen Tagen assimiliert und zum Kauf einer ansonsten für mich absolut sinnlosen Musikzeitschrift gezwungen. Keine Ahnung, wie das Schmierblatt hieß, denn der Schwerpunkt dieser Fachlektüre lag weniger im kritischen Umgang mit der rockenden Herrschaft des 21. Jahrhunderts, sondern vielmehr in der Darstellung schöner Locken und Eyeliner.
Aber genug der einleitenden Worte...Der einzige Grund für den Kauf war eine Headline auf dem Cover über AVENGED SEVENFOLD, denn vor wenigen Tagen flatterte die neueste CD in meinen Briefkasten und ich war bis dato mehr als unschlüssig, was ich vom neuesten, nunmehr sechsten Output des Fünfers aus Kalifornien halten sollte.

Gemäß gängiger Feedbackregeln erst das Positive: einzelne Songs sind durchaus gefällig und können einem schon mal eine Autofahrt versüßen. Vereinzelte Melodien und Refrains setzen sich sogar direkt in der Gehörmuschel fest. Kurzfristig. Denn der Weg dorthin wurde bereits geebnet, nur leider von Anderen. Und da wären wir auch schon beim Negativen. Denn das Positivste an “Hail To The King“ ist der Wiedererkennungswert.

Man nehme also: 60 Prozent METALLICA zu Zeiten des schwarzen Fehltritts, 20 Prozent GUNS'N'ROSES zu Zeiten als Mr. Axl Rose noch stimmlich überzeugen konnte und die Band dem Sleaze-Rock huldigte und nicht irgendeinen Blues-Aufguss runterleierte. Bleiben noch 20 Prozent über, die man aber im Hause A7X schnell mit ein wenig MANOWAR'schem Bombast und fast schon ekelhaft zu nennendem NICKELBACK-Abklatsch ausfüllt.
Wer sich jetzt fragt, ob ich vielleicht nicht mehr alle Latten am Zaun habe, weil ich so eine hart radiotaugliche rockende Band wie A7X mit Nickelback gleichsetze, möge sich bitte mal die beiden Balladen “Crimson Day“ und “Acid Rain“ anhören. Während man beim erstgenannten Song noch an einen Durchhänger in der Mitte des Albums glauben könnte, wird man beim abschließenden “Acid Rain“ schliesslich in soviel Schmalz ertränkt, dass man nur noch eins will: die CD schnellstmöglich aus dem Player nehmen und in die hinterste Ecke des Nachbarkellers befördern!

Würde eine jüngere Band derart unverschämt und unverblümt bei den Großen kopieren, die gemeine Journaille fiele wie eine Horde Wikinger über sie und zerrisse sie in Stücke. Bei AVENGED SEVENFOLD spricht man hingegen von Wiederauferstehung. Da bleib ich lieber liegen!

Tracklist:
1.Shepherd of Fire
2.Hail to the King
3.Doing Time
4.This Means War
5.Requiem
6.Crimson Day
7.Heretic
8.Coming Home
9.Planets
10.Acid Rain

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Markus L.

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Wenn mich interessieren würde, was andere über mich denken, könnte man sicherlich mit mir über meine Einstellung und den ganzen Bla diskutieren. Tut es aber nicht, ergo kann man es sich auch ersparen. Beratungsresistent eben!