Seit 2007 versuchen die Italiener AWAKEN DEMONS, in der europäischen Metalcoreoberschicht Fuß zu fassen. Ihr drittes Album erscheint auf dem dritten Label („From Heaven To Hell“ / Demons Run Amok 2008 und „The Mirror“ / Trustkill 2009) und die Tatsache, dass sie dieses – veröffentlicht via Bastardized Recordings – selbst betiteln, zeugt von Beginn an für ein Hinterherlaufen. Das Intro „Foregone“ belegt diese Aussage zugleich eindrucksvoll, langsam, düster, schleppend, Stakkato-Riffing, Mosh-Kompatibilität und diese klebrigen Kaugummidrums…#gähn#...#peng#...klassischer Fehlstart. Dabei soll „Awaken Demons“ doch die zehn leidenschaftlichsten, brutalsten und ausgefeiltesten Songs der Bandgeschichte präsentieren! Also noch einmal von vorn...
Das Quartett wollte wohl sehr amerikanisch klingen und bediente sich zur Zementierung des passenden Gerüstes US-Produzent Zack eins auf die Ohren mit der Konsequenz, tatsächlich sehr amerikanisch (respektive wie PD) zu klingen. Aber brauchen wir wirklich noch einen TGI, FTFD oder MS Klon?
Jein.
Das Positive: Teilweise werden die (auch typischen) Metalcore-Grunts durch coole Cleanparts sowie Crewshouts aufgehellt. Dann ist das Songwriting sehr dynamisch, ein ständiger Wechsel der Tempi macht die Suppe interessanter und das genaue Zielen auf den Aggressor wird schwieriger. Die Gitarrenauftritte machen das Album interessanter, in Songs wie „Sharks“ oder „Disease“ beißen sie das ansonsten etwas langatmige Andere. Mit „Under The Glass“ haben AWAKEN DEMONS einen Hit am Start, der leider auch am Ende mit einem völlig unnötigen Remix von hinten torpediert wird. Hier zeigt die Band ihre Klasse, indem sie eine interessante Gitarrenarbeit mit oben genannten Stilmitteln verbindet. Bei „Me Against The Machine“ werden wieder die Vocals etwas variabler gestaltet und dadurch wird ein ansonsten etwas lethargischer Track gepimpt. Aber bereits bei „Phoenix“ wird klar, viel kommt da nicht mehr. Hier mal ein paar nette Melodiebögen, da mal ein Aufhorchen, auf „Isolation“ schimmert etwas aufgesetzt ihr Versuch durch, eindringlich sein zu wollen. Besser gelingt das in „Tempest“, hier klingen sie dann aber exakt wie die o.g. MS, FTFD oder TGI. „Breach The Sky“ schließlich fast „Awaken Demons“ noch einmal schön zusammen, allerdings von der etwas langweiligeren Seite aufgezäumt.
Es soll nicht alles schlecht geschrieben werden, aber „Awaken Demons“ krankt an zündenden Ideen und pendelt sich daher irgendwo im oberen Durchschnitt des Metalcore Geschehens ein. Das ist sehr schade, denn AWAKEN DEMONS waren mal auf dem Sprung.
Tracklist:
1. Foregone (0:48)
2. Sharks (2:58)
3. Disease (3:17)
4. Under The Glass (4:00)
5. Me, Against The Machine (3:00)
6. Phoenix (2:58)
7. Isolation (2:59)
8. Tempest (3:28)
9. Take The Crown (3:33)
10. Breach The Sky (3:51)
11. Under The Glass – Remix (4:39)