Plattenkritik

BAD COP BAD COP - The Ride

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Info

Release Date: 19.06.2020
Datum Review: 20.06.2020
Format: CD Vinyl Digital

Tracklist

 

01.    Originators
02.    Certain Kind Of Monster
03.    Take My Call
04.    Simple Girl
05.    Breastless
06.    Perpetual Motion Machine
07.    Community
08.    Pursuit Of Liberty
09.    The Mirage
10.    I Choose
11.    Chisme
12.    Sing With Me

Band Mitglieder

 

Stacey Dee - Guitar, Vocals
Jennie Cotterill - Guitar, Vocals
Myra Gallarza - Drums
Linh Le - Bass, Vocals

BAD COP BAD COP - The Ride

 

 

Die Punkband mit dem selten aktueller gewesenen Namen benennt ihr drittes Album nicht nach der Irrfahrt, die 2020 fuer diesen Planeten darstellt, sondern stretcht alles Kopfschuetteln und Wutschnauben lieber auf hoffnungsvolle Art und Weise. Beinahe soweit, dass am Ende ein deutlicher Regenbogen zu sehen - oder besser zu hoeren - ist. 
 
"There is no destination, there is only the ride. There is no sense in waiting, you can never arrive". BAD COP BAD COP sind keinesfalls die Initiatorinnen oder Befuerworterinnen des "new normal" - lieber pfeffern die vier Powerfrauen auf ihrem dritten Album mit vollem Tank und aus allen Rohren. Ausgerechnet (und erneut) mit Hilfe von Fat Mike schreibt die Band aus Los Angeles mittlerweile Songs, die das Zugpferd des Label- und NOFX-Bosses schlicht ueberholen. Die Wachstumskurve ist bewunderswert. "Erwachsen" ist das falsche Wort fuer die Entwicklung, die Myra Gallarza, Linh Le, Jennie Cotterill und Stacey Dee aufzeigen, denn "The Ride" ist frisch und aufgeweckt statt bieder oder zahm. "Originators" beginnt temperamentvoll und mit Auge fuers Detail, und wendet sich mit clever platzierter Percussion und Choruswand ab vom billigen Dreiakkordekonzept.
"Take My Call" ist erstklassiger, melodischer California-Punk, wie gemacht fuer den dauerhungrigen Fat Wreck Chords-Waehler. Bei "Breastless" plaudert Gitarristin Stacey Dee aus dem persoenlichen Tagebuch und offenbart sehr intime Inhalte, denen der Vierer mit Leichtigkeit die noetige Energie und Dynamik beisteuert. BAD COP BAD COP leben fuer Harmonien und Fingerzeig, ganz besonders kriegen Adrenalinjunkies ihr Fett bei "Simple Girl" oder dem kritischen "Certain Kind Of Monster" weg. Von der Aufteilung der Vocals bis hin zu songwriterischer Finesse und den ueberschaubaren Stagnationsmomenten (in etwa das lasche "Community" oder das zu ausgedehnte "Chisme") ist "The Ride" die gerechte Belohnung fuer den stetigen und wohlwollenden Einsatz der Band fuer ihre Szene, ihr gut aufgestelltes Netzwerk und Musikmachen als Leidenschaft. Schoen, dass hier Konsument und Dealer gleichermasssen belohnt werden. 

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.