Schluss mit dem Gebrabbel von Reife und der angestrebten Credibility. Tatsache und Ist-Zustand: "Warriors" macht den groessten Schritt in Sachen Qualitaet und Feinschliff in der bisherigen Geschichte dieser All-Female-Poppunkband aus Los Angeles.
Kaboom - ist der Sound des dritten BAD COP/BAD COP-Albums immerhin glatt und catchy? Check. FACE TO FACE-like sonnig und kalifornisch beginnt "I'm Done", nachdem Bosslady Stacey Dee fuer die Strophenparts von "Retrograde" ein halbes Dutzend gefuellter Aschenbecher verputzt haben duerfte. Empoert und radikal doch zugleich melodisch und verspielt klingen Stimmen und Choere durch die Bank weg, einnern erst an die Harmonieparts der DANCE HALL CRASHERS, dann an das Songwriterische von NOFX. Macht das die Punk-Skala denn mit? Check. "Womanarchist" ist bestens aufgestellt in Sachen Rotz, Pistole auf der Brust, Singalong und Popdynamik. Klein beigeben koennen andere. Als ebenso catchy erweisen sich "Victoria" oder "Broken", zu ueberraschen hingegen wissen BAD COP/BAD COP mit der zurueckgelehnten Beinahe-Ballade "Amputations".
Insgesamt klingt "Warriors" schlicht selbstbewusster und kompakter. Die elf Songs finden eine gesunde Balance zwischen Mittelfinger, Abendsonne und Bleifuss. Fluch oder Segen des verflixten dritten Releases? Check. Denn an das wirklich blickdichte "Warriors" anzuknuepfen duerfte eine Herausforderung fuer die Fat Wreck-Damen werden. Laengst spielen die Kalifornierinnen in einer Liga mit THE BOMBPOPS, USELESS ID oder MEAN JEANS - dank des Niveaus auf dem "Not Sorry"-Nachfolger duerften Stacey Dee, Linh Le, Myra Gallarza und Jennie Cotterill allerdings auch einige Stufen der Kaliberleiter auf einmal nehmen. Bevor es mit den neuen Songs nach Europa geht, ueben BAD COP/BAD COP fleissig und jeden Abend auf der aktuellen US-Warped Tour. Aehm - Credibility? Check.