Als ich letztes Mal mit meinem Kollegen und HC-Anhänger Mo via skype mal wieder etwas fachsimpeln wollte, wurde er auf mein Shirt aufmerksam. Was das denn wohl für eine Combo sei, er hätte noch nie davon was gehört? Aber es sähe geil aus! Meine Brust zierte das Logo von BASHDOWN, die nun mit einem neuen Album am Start sind. Wie Mo gibt es einige in der Republik, die vielleicht den einprägsamen Schriftzug schon irgendwo mal gesehen haben, aber sonst nichts weiter dazu wissen. Hier hat die Band aus Hannover schonmal richtig ins Schwarze getroffen, denn ihr Erkennungszeichen ist eine hervorragende Art, direkt im Kopf zu bleiben. Ihr Logo erinnert ein wenig an bekannte Schriftzüge wie HATEDREED oder MADBALL, bei denen ja auch nach kurzem Blickkontakt sofort die Lampe in der Birne angeht.
Wie steht es aber mit der musikalischen Gangart? Kann „Pushing The Envelope“ auch mit den angesprochenen Großmeistern gleichziehen? Zuerst einmal fällt auf, dass BASHDOWN gar nicht so Hardcore sind, wie ihr corporate identity vermuten würde. Vielmehr integriert man verschiedenste Metalelemente in ihrem Sound. So könnte das Riffing beim Song „U“ auch aus der Feder von PANTERA stammen und Sänger Helge Haß (der übrigens im früheren Leben mal professionell Skateboard gefahren ist) klingt an vielen Stellen eher nach Belo Horizonte als nach New York. More SEPULTURA than MADBALL. Trotzdem sind auch Hardcoreelemente beim 4er rauszuhören, vor allem wenn das Gaspedal runtergedrückt wird. Die schnellen Stücke wie etwas „Cleaning House“ oder „Create A God“ würden das Herz meines eingangs erwähnten Kumpels höher schlagen lassen. Zudem wird der Groovehammer schwer mitgeschwungen. Der Rausschmeißer „Too Big (For My Britches)“ ist ein brutaler Kopfnicker.
Summa summarum legen BASHDOWN hier ein ganz ordentliches Album vor, welches Freunde des etwas ruppiger gehaltenen Metalcores mit der Tendenz zur dicke-Hose-dicke-Eier-dicke-Fresse-Attitüde auschecken sollten. Für mich startet „Pushing The Envelope“ ganz famos, nur leider geht die Heavyness ab der zweiten Albumhälfte etwas baden. Beim Fifazocken hätte man jetzt erkannt, wie BASHDOWN spielen. So können sie einen nicht mehr so abwechslungsreich faszinieren wie noch zu Beginn, da man ihre Spielzüge bereits erahnt.
Hier das neue Video "Checkmate", dem Opener von "Pushing The Envelope":