Plattenkritik

BAYSIDE - Vacancy

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 19.08.2016
Datum Review: 29.08.2016
Format: CD Vinyl Digital

Tracklist

 

01. Two Letters
02. I've Been Dead All Day
03. Enemy Lines
04. Not Fair
05. Pretty Vacant
06. Rumspringa (Heartbreak Road)
07. Mary
08. Maybe, Tennessee
09. The Ghost
10. It Doesn't Make It True
11. It's Not As Depressing As It Sounds

Band Mitglieder

 

Anthony Raneri - Guitar/Voc
Nick Ghanbarian - Bass
Jack O'Shea - Gitarre
Chris Guglielmo - Drums

BAYSIDE - Vacancy

 

 

Anthony Raneri's Leben ist im Arsch. Doch wie ein Trennungsalbum aus der Feder des BAYSIDE-Frontmannes klingt, soll die Welt nie erfahren. "Vacancy" kann alles sein. Auch bloss eine weitere, gute BAYSIDE-Platte fuer Hungrige und Mitfuehler.
 
Ach, BAYSIDE. Der Kult, der Sound, der Emopiepmatz als Tattoomotiv tausender junger Fans. Diese haben vielleicht noch keine gescheiterte(n) Ehe(n) hinter sich, sind allerdings genauso aufnahmefaehig fuer den Mix aus Punkrock, Emotionen und Pop wie alle Neuankoemmlinge. "Two Letters" braucht zu Anfang keine Detailansicht und kein Zeitfenster. Stimme, Gitarrenarbeit und die Balance aus Verzweiflung, Kummer und Hoffnung passen wie Faust aufs Auge. "I've Been Dead All Day" groovt und swingt auch abseits vom unberuehrten Poppunk, so dass man den Song schon eher der Post-"Shudder"-Ära zuteilen will. "Pretty Vacant" ist der todehrliche Publikumsschunkler im "Mona Lisa"-Style. "I can't believe this is my life, I'm pretty vacant all the time" erkennt Raneri sich selbst kaum wieder. Traurig ist "Vacancy" generell nicht selten, aber auch Hoffnung auf einen Neuanfang bieten Songs und Melodien auf ihre Art. "Maybe, Tennessee" etwa ist schwere, schmerzende Einsicht inklusive schreienden Gitarren - "Mary" hingegen klingt verspielt und naiv, melancholisch und erfrischend zugleich. Das sind eben jene BAYSIDE, mit denen jeder kann. Augenaufsclag, klassisches Gitarrensolo, zartes Midtemposchlagzeug, "Get a plan together, get your demons out". Auch die Songs auf dem siebten Studioalbum der Band, die mittlerweile zu 2/4 in Nashville zu Hause ist, brauchen Zeit um zu wachsen und zu verwachsen. Das ist gut, denn Kopien von Kopien braucht nicht mal eine Trennungsplatte. Erst recht nicht, wenn sie keine ist oder sein soll. Kopf hoch, Raneri - auch Dein Leben wird weiter- und seinen rechten Weg gehen. "It's Not As Depressing As It Sounds" setzt dennoch neue Massstaebe in Sachen Taschentuchrock. Authentischer geht es kaum. Wo BAYSIDE draufsteht, wird offenbar (und zum Glueck) nie mehr etwas anderes drin sein.

Autor

Bild Autor

Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.