James Alex kichert und prustet wie ein bekiffter Student. Zum Glück nimmt er seine Musik sehr viel ernster als einen späten Abend auf Tour. Mit "Broken Thrills" veröffentlicht der Frontmann mit dem markanten Unschuldsgesicht die bisherigen EP´s seiner Band BEACH SLANG endlich auch auf dieser Seite des Atlantiks.
Neu sind weder "Who Would Ever Want Anything So Broken?" noch "Cheap Thrills On A Dead End Street". Dem aufgeschlossenen oder Internet-affinen Emo- oder Alternativerockanhänger schon gar nicht. Aus jeder Himmelsrichtung werden und wurden BEACH SLANG gelobt und gefeiert - mit gerade einmal knapp zehn Songs hinter den bleichen Ohren. Türen aus den Angeln hebeln sollen andere - BEACH SLANG setzen eher auf Herz und Menschenverstand, als auf ausufernde Gitarren-Revolution. GOO GOO DOLLS, TITLE FIGHT, THE REPLACEMENTS springen einem mit der Band aus Philadelphia zusammen aus der Ohrmuschel - kein Wunder, dass der Sound des WESTON- bzw. EX-FRIENDS-Ablegers so weich und rundum lieblich klingt. "Filthy Luck" befasst sich wie der Grossteil des BEACH SLANG-Kosmos mit den Fragezeichen im Leben, unterstützt von hallenden Gitarrenmelodien und der streichelnden Kettenraucher-Stimme Alex´. Sofort wird es warm und ganz einheitlich im Keller: "It´s Friday night and I´m in the basement - screaming out my lungs with my best friends..." umschreibt "American Girls And French Kisses" Platte und Stimmung auf den Punkt. "I hope when I die - I feel this alive..."
Schwer wird es bei soviel direktem Blickkontakt, BEACH SLANG und ihre niemals überzuckerten, aber stets handfesten Songs bloss nüchtern durchzuwinken. Die Saiten heulen sich durch "Kids" und schrauben sich zu "Dirty Cigarettes" unter den langen, verschwitzten Haaren nach oben. Das haben zuletzt auch SUPERHERAVEN studiert, bei James Alex, JP Flexner, Ed McNulty und Ruben Gallego aber sitzt ausserdem blitzblanker Punkrock mit im Van. Nicht jener der Marke RED CITY RADIO, dafür klingt "Get Lost" zu geschmeichelt statt betrunken. Eher jener mit kühlem Jugendwind in den Segeln wie emotionale Momente von THE LAWRENCE ARMS oder THE STATIC AGE ihn vorziehen. James Alex hat guten Grund zu kichern und zu prusten. Dank "Broken Thrills" hat Europa nun auch endlich acht davon.