In den ersten 5 Jahren ihres Bestehens veröffentlichten die Briten 4 vollwertige Alben, genau so viel wie in den kommenden 25. Seit 12. Jahren endlich mal wieder ein Lebenszeichen von BENEDICTION, dem neben BOLT THROWER bedeutungsschwangersten englischen Death Metal Aushängeschild.
Dabei standen die Zeichen alles andere als auf Sturm, nachdem Sänger Dave Hunt (ANAAL NATHRAKH) Anfang 2019 seinen Ausstieg verkündete. Doch die beiden Ur-Mitglieder Darren Brookes und Peter Rew rekrutierten keinen geringeren als Dave Ingram, der bereits in der Frühphase der Band (das Debüt wurde von NAPALM DEATH-Ikone Barney Greenway eingesungen) am Mikro zu Ehren kam, bevor er über Nacht zu BOLT THROWER abwanderte und deren letztes, mittelmäßiges Album einsang. Zudem scharrten sie zwei unverbrauchte Leute am Schlagzeug und Bass um sich und gaben dem neuen Album „Scriptures“ damit Konturen.
Natürlich ist auch da, wo BENEDICTION drauf steht, auch BENEDICTION drin. Alles andere als ihr ureigener, den Death Metal huldigenden Stil wäre auch von dieser Band nicht zu erwarten. Aber dennoch ist dieses Album erfrischend, denn eingefangen von einer guten Produktion machen der Groove, die Riffs und das entspannte Tempo dieses Album kurzweilig. Zudem ist Dave Ingram ein Meister seines Fachs, immer verständlich, aber unverkennbar schroff. „Scriptures“ besticht durch Songs, die sofort zum Punkt kommen und immer wieder ihre Liebe zum englischen Punk erkennen lassen. Mit dem vorab veröffentlichten „Stonecrow“ hat die Band einen kleinen Hit am Start, der sicherlich zu den Top 10 der Schaffensphase gezählt werden darf.
Dem Album ist anzuhören, dass die Meute BENEDICTION Bock auf Death Metal der ersten Stunde hatten und mit „Scriptures“ der Nachhut zeigen wollten, wie diesem Genre auch anno 2020 noch gekonnt in den Arsch getreten werden kann, ohne seine Roots zu verleugnen.