Plattenkritik

BETONTOD - Revolution

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Info

Release Date: 13.01.2017
Datum Review: 12.01.2017
Format: CD Digital

Tracklist

 

01. Intro
02. Revolution
03. Küss mich
04. Welt in Flammen
05. Ich nehme dich mit
06. Herz an Herz
07. Verdammt schwer
08. Freiheit oder Tod
09. Bambule & Randale
10. Freunde
11. Es lebe die Freiheit
12. Mann über Board

Band Mitglieder

 

Oliver Meister – Gesang
Frank Vohwinkel – Gitarre
Adam Dera – Bass
Mario Schmelz – Gitarre
Maik Feldmann – Schlagzeug

BETONTOD - Revolution

 

 

BETONTOD legen in letzter Zeit ein reges Veröffentlichungstempo vor und so steht knappe zwei Jahre nach "Traum von Freiheit" auch schon die nächste Scheibe in den Startlöchern. Die Band bleibt sich auf "Revolution" selbst treu; wie üblich gibt es melodischen und druckvoll produzierten Deutsch(punk)rock mit vereinzelten Tendenzen in Richtung Metal zu hören; man bleibt konstant aber weitestgehend überraschungsarm.

 

Die Texte kann man mal wieder wahlweise als ehrlich und direkt oder aber als flach und plakativ wahrnehmen, die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. Kaum zu leugnen ist allerdings, dass sich BETONTOD lyrisch etwas im Kreis drehen. Es geht um Freundschaft, die guten alten Zeiten, junge Liebe und, wer hätte es gedacht, Revolution. Natürlich äußert man sich auch kritisch zu aktuellen Themen ("Welt in Flammen"), was gut und richtig ist. Insgesamt fehlt BETONTOD aber etwas Fingerspitzengefühl. So entsteht teilweise der Eindruck, dass die Band gerne laut schreit ohne besonders viel zu sagen; außerdem verliert man sich mehrfach in schunkeligem, etwas infantilem Pathos. Der Text zum Punkrocklovesong "Küss mich" beispielsweise könnte auch von einem Teenager stammen und wirkt daher aus dem Mund eines Oliver Meister, der entweder stramm auf die 40 zugeht oder diese schon überschritten hat, umso befremdlicher. Dabei hat das Jahr 2016 beileibe genug Stoff für ein kritisches und bissiges Punkalbum geliefert. Aber sei's drum, für ihre tiefsinnigen Texte waren BETONTOD ohnehin nie bekannt und dass die Jungs ihr Herz am richtigen Fleck haben steht außer Frage.

 

Ganz ohne Höhepunkte kommt "Revolution" natürlich nicht daher. "Welt in Flammen" steigt mit galoppierendem Schlagzeug und MAIDEN-Leads ein, die Melodie von "Ich nehme dich mit" erinnert entfernt an "The Passenger" von IGGY POP und der Mitgröler "Bambule und Randale" dürfte demnächst einen festen Platz in der Setlist der Rheinberger einnehmen. Mit "Mann über Board" gibt es zum Abschluss des Albums sogar noch einen richtig fetten Stampfer obendrauf.

 

Insgesamt machen BETONTOD auf "Revolution" ganz unbeirrt da weiter, wo sie mit "Traum von Freiheit" aufgehört haben, Freunde der letzten Alben können auch hier bedenkenlos zugreifen. Wer seinen Punkrock aber gerne etwas abwechslungsreicher und die Texte etwas scharfsinniger mag, der wartet lieber auf die neue Scheibe der BROILERS oder auf neues Material von PASCOW.

 

Autor

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Hans

Autoren Bio

Meine großen Leidenschaften: Literatur und laute Musik. Plattenkritiken liegen nahe.