Mit „Coma Ecliptic“ laden BETWEEN THE BURIED AND ME ihre Hörer wieder einmal auf eine irre Reise in Richtung Progolymp ein. Dass, dieses Album die Band jedoch noch nicht ganz an ihr anvisiertes Ziel bringt, liegt vielleicht an dem zu sturrem Willen nach Perfektion.
Gut acht Jahre sind nun nach der Veröffentlichung von „Colors“ vergangen. Das Album, welches so bahnbrechend und richtungsweisend für die Entwicklung von BETWEEN THE BURIED AND ME war. Von da an galten die Amerikaner nicht mehr nur als technisch hoch begabte Metal Core Band, sondern als eine der talentiertesten Prog Metal Newcomer. Seit dem erspielte sich das Quintett dank prächtiger Folgewerke und intensiver Touren und Livesshows einen Namen in der Metalschublade, die keine Grenzen kennt.
Das neue Konzeptwerk trägt den Namen „Coma Ecliptic“ und thematisiert grob gesagt die Parallelwelten eines im Koma liegenden Mannes, welcher nach seiner erlangten Erleuchtung, dann doch das Zeitliche segnet. Eine Story, die wie gemacht ist, für die facettenreiche Spielfreude von BETWEEN THE BURIED AND ME. Auf Album Nummer Sieben erzählt jeder einzelne Track opulent und sehr eindrucksvoll einen Teil dieser Geschichte. Dabei inszeniert der Fünfer Kompositionen, die von KING CRIMSON, DREAM THEATER bis hin zu OPETH reichen, ohne auch nur den allseits geliebten BETWEEN THE BURIED AND ME-Grundsound zu vernachlässigen. Hier muss man niemanden mehr hervor heben, denn mittlerweile sollte längst bekannt sein, dass jeder Protagonist um Fronter und Keyboarder Tommy Rogers sein Handwerk blind beherrscht. Auch die Produktion steht hier in alter Tradition und setzt jede vertonte Note perfekt in Szene.
Doch bei all der angepeilten Perfektion, dem unglaublichem Einfallsreichtum und der Treue zum Produzenten Team bekommt man nur ein typisches BETWEEN THE BURIED AND ME Album zu hören. Welches zwar gekonnt unterhält, aber niemals wirklich überrascht. Beispielsweise der ruhige Beginn dieses Albums. Löste dieser Schachzug damals vor acht Jahren noch einen „Aha-Effekt“ aus, wird er bei dem Opener „Node“ nur müde zu Kenntnis genommen. Und auch das fortlaufende Auf und Ab der Songs spiegelt zwar eine Band wieder, die tollen Progmetal spielen kann, dafür aber dringend neue Ansätze in Sachen Songwriting benötigt.
Sicherlich ist das hier Jammern auf höchstem Niveau, aber wenn BETWEEN THE BURIED AND ME irgendwann ganz nach oben auf den Prog Metal Olymp wollen, sollten sie sich zum nächsten Album vielleicht einen neuen Produzenten suchen, der sie erstmal aus dem Käfig der Gewohnheiten befreit.