Der Sommer 2015 ist hiermit offiziell und amtlich abgesagt. Stattdessen gibt es knappe 23 Minuten Donnerwetter jeden Tag. Zumindest klingt die neue Split von BITTERNESS EXHUMED und OPTIMIST nicht gerade nach Sonne auf dem Bauch.
Im Gegenteil. Die beiden Bands aus deutschen Landen blasten und moshen sich konsequent durch die kurzlebige Scheibe. In insgesamt 11 Songs liefern die versammelten Musiker einen durchweg brauchbaren Soundtrack für Pits, die ich persönlich nur mit Blaulicht auf dem Schädel betreten würde.
Der Part, den BITTERNESS EXHUMED beisteuerten, schmerzt im Bauch. Genau dort scheint sich nämlich eine Portion Wut angehäuft zu haben, die einfach raus musste. In sechs kurzgehaltenen Songs gibt es keinerlei Einbrüche oder Ausreißer im Stil. Dadurch fehlen leider auch die Höhepunkte ein wenig. Die Produktion hingegen kann durchaus mit weitaus kostspieligeren Platten mithalten und der Gesang von Seb macht sofort klar: Hier kommt Schwere-Herren Mucke.
Mit dem zweiten Teil von OPTIMIST geht es dann klanglich etwas schwammiger daher. Der matschigere Sound unterstreicht allerdings gut den Gesamteindruck und scheint irgendwie passend. Also nicht unbedingt eine schlechte Erscheinung. Die deutschen Texte sind erstaunlich gut zu verstehen. Das generelle Songwriting ist auch hier äußerst auf Linie gebracht. Ergo vermisst man ebenfalls im zweiten Part der Veröffentlichung die Höhepunkte.
Ist das Donnerwetter ausgespielt bleibt ein positiver, wenn auch hartnäckig mittelprächtiger Eindruck für mich. Alles ist vorhanden und es macht auch Spaß, die Platte zu hören. Dennoch fehlt es an dem gewissen Etwas, welches die Scheibe auf ein Podest erhebt. Man bekommt also was man erwartet. Das kann auch als guter Grund für den Kauf stehen.