Schon scheisse, so als oller Brighton Pier. Von null auf hundert und auf null zurueck. Hoffentlich geht das beim Postcore-Karrierekraenzchen von BLACKOUT PROBLEMS anders aus. Mehr Happy End. Oder mehr Hits. Am Arbeitseifer und den bis jetzt gestellten Weichen der Jungspunde soll es nicht liegen.
Der Sound der gewitzten Band passt wunderbar nach Muenchen. Klar und fett, schick getrimmt und doch bestimmt fesch am Unterarm taetowiert. Jetzt noch fix Kumpels werden mit Nathan Grey und dann Songs wie "The King" rausklopppen. Oder "Of Us" mit breiter Distortionkante, sowie einst LETTER KILLS oder FUNERAL FOR A FRIEND, als diese sich faelschlicherweise dem Stadionrock naeherten. Ausserdem waere da "We Are Free" - straight wie neuerdings auch ITCHY POOPZKID, aber emotional fiebernd wie CITIZEN oder ausgeschlafene MOOSE BLOOD. Das sueddeutsche Trio haelt beim Songwriting zusammen wie Saufbrueder am Samstagabend. Gut so, wenn am Ende schmissige Alternativerock-Klunker wie "The Drive" oder "Boys Without A Home" bei rumkommen (bei letzterem greift Grey auch direkt zum Gastmikro). So kann locker wenn auch nicht eigenstaendig mit MAKE DO AND MEND mitgehalten werden. Schwer, "Holy" ohne Namedroppinglawinen in Schacht zu halten - immerhin sind BLACKOUT PROBLEMS wunderbar gelenkig und agil, wenn es um die verschiedensten Charakteristiken ihres Debutalbums geht. Wenngleich die elektronischen Introsalven von "Step Up" anderswo zu Tode benutzt wurden. Die verhallten Aufgaenge des Openers "One" - dito. Doch die Bayern finden ihre Nische, die eine melancholische Peitsche wie "Black Coffee" bis an die Frontlinien durchsickern laesst. "Together we're an army / just as strong as black coffee". Nur die hymnische The Wave-Verbeugung "Poets Of Protest" singt sich vielleicht noch unaufgeregter mit. Wer solange am Ball geblieben ist, scheint immun gegen die teils ueberdeutlichen musikalischen Parallelen, mit denen "Holy" dem Hoerer mal grinsend, mal souveraen das Maul stopft.