Mit “Reidi” ist den BLACK FOXXES aus England ein spannendes Stück Rockmusik gelungen, welches nahtlos an den Vorgänger “I’m Not Well” anknüpft.
Bereits das einleitende “Breathe” bietet mit seinem hymnenhaften Refrain am Ende Stadionrock-Potenzial ohne dabei zu poppig zu werden. Es fällt auf, dass die Produktion glatter und sauberer ist als noch beim Vorgänger. Gleichzeitig bewahrt sich die Band aber eine gewisse raue Seite und die Songs wirken nicht überproduziert. Gut so!
In “Manic In Me” glänzt Sänger (und Gitarrist) Mark Holley mit seiner vielseitigen Stimme, die von sanften, fast gesprochenen Passagen bis zu kratzigen, dreckigen Auswürfen reicht. “The Big Wild” erinnert im Intro an einen frühen, smoothen THE KOOKS-Sound. Am besten zu genießen im Cabrio bei sonnigen 20 bis 25 °C in Richtung Strand. Eine Hand am Lenkrad, die andere in der Hand des Partners. Das zum Trotz der Depression-Pop-Attitüde.
Mit “Oh, It Had To Be You” schließen die BLACK FOXXES einen emotionalen und sehr ruhigen Song an, der sich zum Ende hin aufbaut, größer und größer wird, um dann doch ganz sanft auszuklingen.
“JOY” ist wie “Manic In Me” ein Song, der straight nach vorne geht und die rockige Seite der Band in den Vordergrund stellt. Zwischen den ruhigen Stücken “Oh, It Had To Be You” und “Am I Losing It” wirkt dieser Song auf dem Album etwas verloren. In der Live-Setlist wird “JOY” aber sicherlich viel Freude machen und die ein oder anderen Schweißperlen produzieren.
Mit “Flowers”, “Take Me Home” und “Float On” zeigt die Band, dass sie eine Vorliebe dafür hat Songs langsam aufzubauen und den Spannungsbogen bis zum Ende des Songs immer weiter anzuspannen, um dann die gebündelte Energie mit einem starken Finish frei zu lassen. Insbesondere “Take Me Home” spannt diesen Bogen bis zum äußersten und bricht nur am Ende ganz kurz aus. Verträumtes Gitarrenspiel und Piano-Klänge dominieren und untermalen den gefühlvollen Gesang von Mark Holley.
Die BLACK FOXXES erschaffen mit “Reidi” ein Album, das vieles vereint, ohne dabei auseinandergerissen zu wirken. (Stadion-)Rockmusik, Depression-Pop, Indie-Vibes und jede Menge Emotionen. Im Vergleich zu “I’m Not Well” ist “Reidi” abwechslungsreicher und setzt die Weiterentwicklung der Band konsequent fort.