BLUT HIRN SCHRANKE – was auf den ersten Blick nach einer zufälligen Aneinanderreihung von Wörtern aussieht, ist nicht nur „eine bei allen Landwirbeltieren im Gehirn vorhandene physiologische Barriere zwischen den Flüssigkeitsräumen im Blutkreislauf und im Zentralnervensystem“, sondern auch eine Hardcore-Punk Band aus Düsseldorf. Und da wir das Musikmagazin allschools und nicht die Apotheken-Rundschau sind, befassen wir uns mit Letzteren. Go.
BLUT HIRN SCHRANKE kommen aus Düsseldorf, spielen packenden Hardcore-Punk und veröffentlichen nach einigen EPs bzw. 7inches nun ihr selbstbetiteltes Debüt-Album. Und jenes hat es in sich!
Die Düsseldorfer liefern eine schöne Mischung aus Hardcore-, Punk- und Metal-Elementen. Powerchords treffen auf Breakdowns, Geschrei auf längere instrumental Parts. Punkiger als FJORT, düsterer als FRAU POTZ, härter als PASCOW. Und doch erinnert der Sound immer wieder an jene.
“Geredet hast du von Teimat und tradition // Falls ich jemals ähnlich fühlte // Hab ich es unterwegs verloren
Zum Glück ist Stolz nicht angeboren”
BLUT HIRNE SCHRANKE bedienen sich bei vielen Sounds und basteln daraus ihren ganz eigenen. Brachial, laut, düster und voller Wut.
Auch textlich schlägt man eine ähnliche Kerbe ein. Voller Wut und Schweiß, aber auch voller Hoffnung werden aktuelle Zustände angeprangert und Fragen gestellt. Klar und deutlich und trotzdem hinter vorgehaltener Hand.
„Hab hier gelebt, geträumt // Und mir gehört das nicht?! // Hast hier gekauft, geräumt // Und dir gehört das jetzt?!
Wem gehört die Stadt?“
Was MARATHONMANN schon zu wissen meinen, fragen sich BLUT HIRN SCHRANKE noch. Wem gehört die Stadt? Den dort lebenden „Hartzern, Künstlern und Studenten“ oder den „Verdränger und Eroberern“ mit den Scheinen in der Tasche? Eine Antwort gibt es nicht.
Das Debüt ist ein rundum gelungenes Gesamtpaket. Sowohl vom Cover, dem Sound, den Texten,… da kommt (hoffentlich) noch einige.