Der Name BREAK DOWN A VENUE lässt bereits vage erahnen, in welche Richtung die musikalische Reise dieser jungen Truppe aus Stuttgart auf ihrer selbstbetitelten EP geht. Wer hinter der Band jetzt allerdings ein stumpfsinniges, mit Breakdonws um sich schmeißendes Abrisskommando vermutet, kann beruhigt aufatmen oder wahlweise entäuscht sein, Geschmäcker sind in dieser Hinsicht ja bekanntlich sehr verschieden. Zwar vermischen BREAK DOWN A VENUE tatsächlich Post-Hardcore und klassischen Metalcore, sie reichern ihren Sound jedoch mit einer latent poppigen Note an, die zum Glück zu keiner Zeit ins Kitschige abdriftet und durchaus zu gefallen weiß.
Die Position an forderster Front teilen sich Sängerin Nyves und Shouter Tobi; das Duo ergänzt sich wunderbar und besonders Erstere hinterlässt mit ihrer sehr klaren und kräftigen Stimme einen überaus guten Eindruck (was nicht bedeuten soll, dass ihr männlicher Gegenpart keinen guten Job abliefert). Entsprechend geben sich melodische, teils ruhigere Momente mit heftigen Moshparts die Klinke in die Hand. Das hat man so oder so ähnlich natürlich auch schonmal woanders gehört, grade das Wechselspiel aus derben Shouts und kraftvoll vorgetragenem Cleangesang kann bei BREAK DOWN A VENUE aber einfach durchweg überzeugen. Man muss das Rad ja auch nicht immer neu erfinden.
Wer bei Aufstellung und musikalischer Ausrichtung der Band jetzt vielleicht an die Kollegen von DEADLOCK denkt, liegt damit gar nicht so weit daneben, der Sechser aus Baden-Württemberg geht allerdings deutlich weniger todesmetallisch ans Werk. Der Opener "Broken Glass" beispielsweise offenbart nach einer brachialen, für das Genre relativ typischen Einleitung eine recht rockige, wenn nicht sogar grungige Schlagseite und der eingängige Refrain von Frontfrau Nyves bleibt schnell im Ohr hängen. Das folgende "Nights Like These" gibt sich anfangs sogar derart poprockig, dass der saftige Breakdown zur Mitte hin fast überraschend kommt. "No Roses For A Life Lost" fasst die Qualitäten der Damen und Herren dann nocheinmal sehr schön zusammen und stellt für mich das persönliche Hightlight der EP dar. Besonderes Lob geht noch einmal an die wunderbar homogene Darbietung des Gesangsduos.
Insgesamt haben BREAK DOWN A VENUE hier einen sehr vielversprechenden und stimmigen Appetithappen zubereitet, der Lust auf mehr macht. Nach nur drei Songs lässt sich freilich noch kein abschließendes Urteil über die Fähigkeiten einer Band fällen, ich würde mir das Sextett aber in Zukunft sehr gerne auf Albumlänge anhören*. Vielleicht hat Sängerin Nyves dann auch mal die Gelegenheit, die hier und da bereits angedeutete Rockröhre von der Leine zu lassen, kann ich mir jedenfalls sehr gut vorstellen.
*Laut Internet soll es von BREAK DOWN A VENUE bereits ein Album namens "Colouring Our Past" aus dem Jahre 2013 geben, jedoch konnte ich dazu leider keinerlei nähere Informationen finden. Wer mehr weiß, darf sich gerne melden.