BRIGHTR ist zwar auf sich selbst gestellt - aber tut alles noetige, um seinen Emokustik-Praktikumsbericht puenktlich und vollstaendig abzugeben. Gut gemacht und gemeint, aber woher nimmt der Hoerer nun das I-Tuepfelchen?
DASHBOARD CONFESSIONAL geben es nicht her - und auch SAYWECANFLY sind irgendwie naeher am Geschehen. Zwar ist "Year One" eine liebevolle und helle Liebeserklaerung an die Akustikgitarre und das Leben, aber fehlt es dem jungen Englaender schnell an Pfeffer oder immerhin Ersatzwuerze. "We" kann den Mitsingchorus und das Zugehoerigkeitsgefuehl, zur lebendigen Schrammelgitarre gibt es unterschwellige Synthesizer und wirklich einladene Harmonien. "Pavement" jedoch ist einfach zu mittelklassig und kommt nicht auf den Punkt. Die Fills und Melodieboegen haben um die 00er herum besser geklungen - wenn PIEBALD etwa sich noch abendlich Pickel ausdruecken mussten oder SAVES THE DAY erste Schritte in Richtung Alles-ausser-Punkrock wagten. Mehr Pop, wenig Folk - das sollte BRIGHTR eigentlich gut tun, verlaeuft sich aber schnell im hochschwangeren Kosmos der Songwriter und jener, die noch welche werden wollen. "Like Paper" hat vielleicht tolle Taktwechsel, "You Wish You Were Here" aber begraebt sich eben so wie das Geplaenkel bei "Alright, Okay" direkt mit seiner pluckernden Instrumentierung. Auch ein Schlagzeugeinsatz oder niedliches Glockenspiel ziehen den Saenger und Gitarristen Laurie Cottingham aka BRIGHTR nicht aus dem duseligen Treibsand. Erst "Incredible Pens" erlangt neunzig Sekunden lang Schwung, Panfloete (?) und ernstgemeintes Stampfen mit dem Bein. Bis dahin aber haben sicher viele aufgegeben, die eigentlich Fans des Musikers aus Eastbourne haetten werden koennen.