Plattenkritik

BURY TOMORROW - Cannibal

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Info

Release Date: 03.07.2020
Datum Review: 30.06.2020
Format: CD Digital

Tracklist

 

1. Choke
2. Cannibal
3. The Grey (VIXI)
4. Imposter
5. Better Below
6. The Agonist
7. Quake
8. Gods & Machines
9. Voice & Truth
10. Cold Sleep
11. Dark Infinite

Band Mitglieder

 

Dani Winter-Bates –Vocals
Jason Cameron –Clean vocals / Rhythm guitar
Kristan Dawson –lead guitar, backing vocals
Davyd Winter-Bates –Bass
Adam Jackson –drums

BURY TOMORROW - Cannibal

 

 

Für BURY TOMORROW stellt das 2014er "Runes" sicherlich eine Art Schlüsselalbum dar. Seither hauen die Briten im Zweijahrestakt verlässlich starke Metalcore-Alben raus, bei denen der Fokus klar auf der Festigung des persönlichen Stils und der Perfektionierung der eigenen Stärken liegt, während Experimente allenfalls im Detail stattfinden. Und so ist es wenig überraschend, dass BURY TOMORROW ihren Stiefel auch auf "Cannibal" konsequent durchziehen und nur selten vom eingeschlagenen Pfad abweichen.

 

Wie nicht anders zu erwarten schubst einen der Opener "Choke" gleich ohne große Umschweife in den (aktuell leider nur imaginären) Moshpit und legt mit einem ordentlichen Energielevel vor, welches die Band über weite Strecken aufrecht hält. Im Mittelpunkt steht dabei neben peitschendem Stakkato-Feuer erneut das gekonnte Wechselspiel aus Daniel Winter-Bates kernigen Shouts, die diesmal etwas roher klingen als sonst, und Jason Camerons kräftigem, emotionalem aber nie weinerlichem Klargesang, der fast jeden Song in eine kleine Hymne verwandelt. So gekonnt wie diese beiden spielt sich in der ansonsten doch etwas ermüdeten Metalcore-Szene kaum jemand die Bälle zu. Aufgelockert wird das Power-Programm außerdem durch etwas gemäßigtere, Melodie-lastige Stücke wie den melancholischen Titeltrack oder das ruhige "Quake", bei dem vor allem Jason Cameron glänzen kann.

 

Viel mehr bleibt zu "Cannibal" eigentlich nicht zu sagen. BURY TOMORROW können das Niveau der Vorgänger problemlos halten, nehmen allerdings auch keine neuen Hürden in Angriff. Der Schuster bleibt also bei seinen Leisten und dem hohen Wiedererkennungswert steht erneut ein gewisser Mangel an Überraschungen entgegen. Wo sich viele ehemalige Genrekollegen inzwischen teilweise in drastisch andere Richtungen entwickelt haben, sei es nun Radiopop (ASKING ALEXANDRIA, BRING ME THE HORIZON) oder die großen Festival- und Stadionbühnen (PARKWAY DRIVE), ist das Verharren der Briten auf dem eingeschlagenen Pfad allerdings schon fast wieder irgendwie erfrischend.

 

Wer also kein Problem damit hat, dass man auch auf dem sechsten Album von BURY TOMORROW genau das bekommt was man erwartet, wird mit "Cannibal" einen Heidenspaß haben. Bisher zeigen sich jedenfalls noch keine Abnutzungserscheinungen.

 

Autor

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Hans

Autoren Bio

Meine großen Leidenschaften: Literatur und laute Musik. Plattenkritiken liegen nahe.