Plattenkritik

Basanos - Cracking The Sledge

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Release Date: 23.09.2011
Datum Review: 26.09.2011

Basanos - Cracking The Sledge

 

 

Wenn der übermütige Österreich-Tourist nach einem ausgiebigen Besuch des Wiener Praters zunächst das nächstgelegene Dorfschützenfest aufsucht, ist diese Art des Verlangens vielleicht als ähnlich nimmersatte Reaktion darzustellen, wie ein Metal-affiner Musikkonsument, der nach PANTERA-Diskographie und überlebtem Festivalmarathon erstmal nach dem neuen Machwerk von BASANOS kramt.


Metal. Genau: Mal thrashig schnell und wild kopfschüttelnd, mal luftig und locker groovend erläutern die Wiener um Sängertier Jochen Hagl bei „Control“ schleppender oder mit „Break The Oath“ prügelnd und direkt ihre An- und Absichten. Die Drums treiben und kicken, die Griffbretter glühen stetig und dampfen gelegentlich sogar auffällig. „Cracking The Sledge“ ist kein braver Anhalter, der nach dem Einsteigen weder im Auto raucht, noch nach Schweiß riecht oder wild um sich flucht. „Now“ lauert zunächst chaotisch und apokalyptisch, belässt es jedoch im rumpelnden Mittelfeld: „Hey, Hooray – We´re Killing Ourselves Today. Hey, Hooray – Fucked Up Reality“ sticht fast etwas aus dem (Klang-)Konzept heraus, wogegen „On My Way“ im direktem Anschluss mit düster tragenden beinahe Sludge-Beats auf den Beitrag einer gänzlich anderen Besetzung schließen lässt . Die 2007 gegründete Band macht es spannend mit dem kürzesten Beitrag „Feed Us“ oder dem nicht pausieren wollenden „Warfare“, aber schwimmt letztendlich oft nur auf einer mitreißenden Welle mit, statt sich ihr in den Weg zu stellen oder ihr stilistisch bis handwerklich den Krieg zu erklären. Diese Welle, und da machen BASANOS keinen Hehl draus, hat einen übergroßen HATEBREED-Heckscheibenaufkleber auf der Karre und mindestens noch immer ein trockenes LAMB OF GOD-Shirt im Schrank.
Wenn „Impressions“ oder das deutlichst betitelte „Aggressor“ auch nicht so funzen und direkt aus den Stiefeln reißen wie der (internationale) Highlight-Karren, diese Österreicher haben das akustische Verprügeln kapiert und nisten sich nach „Instincts“ breitbeinig und erhabener in ihrem abwechslungsreichen, aber sortiertem Sound-Baukasten ein, in dem Trends und überhebliches Geäffe keinen Platz mehr abbekommen.
Druckvoll, straight und kompromisslos kann das klingen, wenn Moritz, Roman, Jochen und Wolf-Dieter auf „Cracking The Sledge“ dann im Akkord fünfte gerade sein lassen und sich einfach und ehrlich ihrem leidenschaftlichen Interessenfeld hingeben. Genau: Dem Metal.


Trackliste:

01. The Challenge
02. Control
03. Feed Us
04. Impressions
05. Break The Oath
06. Now
07. On My Way
08. Cracking The Sledge
09. Warfare
10. See The Truth
11. Aggressor

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.