Es gibt Bands, über die man sich streiten kann. Was BENEATH THE MASSACRE betrifft, so gingen die Meinungen doch zumeist in der Vergangenheit recht einheitlich in eine Richtung: An sich guter technischer Death Metal, jedoch auf Dauer ob der pausenlosen Shredderei doch etwas ermüdend.
Zu schön wäre es da gewesen, hätte die Band mit „Incongruous“ an diesem eigentlich einzigen Manko gearbeitet, und dem Songwriting etwas mehr Dynamik und etwas weniger Monotonie gegönnt. Nein, aus irgendeinen Grund scheint so etwas nicht in Frage zu kommen – so als könne diese Band gar nicht langsamer als gefühlte 5000 bpm spielen. Wobei, obacht: Hier und da – wenn auch nur kurz – müssen es keine schwindelerregenden Sweeps oder unnachahmliche Endlossoli sein, da darf auch mal ganz einfach und ganz untechnisch ein klassischer Breakdown auf leeren, gedämpften Saiten sein. Auch wenn die nächste Frickelmelodie schon hinter der nächsten Ecke wartet.
Kurios ist dabei, dass solche Breakdowns ja längst nicht mehr als solche wahrgenommen werden; sie gehen in der sich mit jedem Song immer sperriger aufstellenden Soundwand zunehmend unter. Das ist und bleibt das Problem der Band: Selbst wenn da mal was neues und spannendes passiert geht es im Zuge des Höherschnellerweiter-Anspruchs völlig unter. Oder um es ganz platt auf den Punkt zu bringen: Alles klingt irgendwie gleich. Der Vorgänger „Dystopia“ besaß da immerhin mit „Reign Of Terror“ mal einen Song, der es vermochte mal all dieses technische Blablabla energisch mit einem Zug vom Tisch zu schmeißen und WIRKLICH brachial zu sein. Erhofft hatte ich mir für das neue Album mehr solcher Songs, stattdessen wird der alte Pfad abermals mit neuen Songs gewandert, die als solche oftmals gar nicht zu erkennen sind. Aber genug gemeckert: Es ist ja nicht so, als würde diese Soundwand so völlig spur- und vor allem spaßlos an einen vorbei gehen, und davon abgesehen hat Frontröhre Elliot Desgagnés immer noch einer der zerstörerischsten (wenn auch hier: monotonsten) Stimmen der aktuellen Genrelandschaft.
Man muss die Band wohl so nehmen wie sie ist, und so Phrasen wie „was sie tun machen sie ja gut“ muss man wohl auch hier wieder zustimmen. Dennoch bleibt auch dieses mal der fade Beigeschmack, dass da doch mehr hätte gehen könnten, ließ die Band zumindest hier und da mal weniger ihre Highspeedfinger und mehr ihr Hirn sprechen. Aber vielleicht nächstes mal. Wie war das noch mal? Die Hoffnung stirbt zuletzt – aber sie stirbt.
Tracklist:
01 - Symptoms
02 - Hunted
03 - Left Hand
04 - Hopes
05 - It
06 - Light
07 - Incongruous
08 - Pedestal
09 - Grief
10 - Damages
11 - Unheard