BENJY FERREE, ursprünglich einer von vielen Schauspielern/IrgendeinrichtigerJob in Hollywood wird männliche Nanny und entdeckt schließlich sein Talent als Singer/Songwriter. Meine ersten Assoziationen: die BEATLES, die ROLLING STONES und JOHNNY CASH nicht weil sich das Album so sehr an den 60s und 70s orientiert, sondern vielmehr weil die Titel alle ziemlich zeitlos sind.
Ich wünsche mir, dass ich plötzlich die Hauptrolle in einem Independent Movie spiele, spontan auf den Sitz im Zug springe und mal eben laut mitpfeifen oder wild mit den Armen wedeln kann, während rosa Elefanten den Kaffeewagen vorbei schieben. Ein herrlich erfrischendes Album, das unmittelbar den vorbeiziehenden grauen Dezember-Brei in ein farbenfrohes Kopfkino verwandelt. Ohne dass die Lyrics davon erzählen, denke ich an einen zahnlosen, Tabak-kauenden Mann auf der Veranda, an eine Frau mit Sonnenbrille im Cabrio, an einen Tag am Strand, eine irische Bar, eine Grundschul-Theateraufführung, einen Schwarm Schwalben. Leaving the Nest. Sowohl gesanglich als auch instrumental fischt BENJY FERREE nicht in seichten Gewässern: Klavier, Pfeifen, Mundharmonika, Gitarre, Cello, Geige wunderbar kombiniert. Es bleibt fast nichts zu wünschen übrig, außer dass hoffentlich in Zukunft noch viel von ihm zu hören sein wird.
1. In the Countryside
2. Dogkillers!
3. Little at a Time
4. Desert
5. Private Honeymoon
6. Leaving the Nest (It's a Long Way Down)
7. Hollywood Sign
8. They Were Here
9. Why Bother
10. In the Woods