Zugegeben: Psychodelischer Deathrock ist ein Subgenre, in das ich mich bisher nicht hineingewagt habe. Zwar scheint Musik dieser Art wieder ein wenig im Kommen zu sein (The Vision Bleak sind derzeit in den Genre-wichtigen Medien sehr populär), von Black Ice hingegen dürften die wenigsten je etwas gehört haben.
Die Kalifornier veröffentlichten 2003 ihre erste EP namens "Eve", Terrible Birds ist nun das Debutalbum. Und was servieren uns Black Ice nun hier?
Dieses Album ist eine Obduktion. Musik wird seziert, bis auf minimalistischste Elemente zerkleinert um mit einem Minimum an Aufwand eine Atmosphäre zu erschaffen, die schauerlicher kaum sein könnte. Dieses Album pickt sich aus den zerstückelten Musikfragmenten diejenigen heraus, die am effektivsten arbeiten, und technisch dennoch äusserst simpel zu spielen sind. Die Drums: scheppernde Kochtöpfe, völlig matschig im Hintergrund verpackt. Gitarren? Wenn überhaupt zu vernehmen penetrant verzerrt oder bizarr wabernd. Bass? Einfach nur momoton dahintackernd. Keys? Simples aber hocheffektives Einfingergeklimper. Geschwindigkeit? Gaaaaanz langsam, selbst einige Doom-Platten sind deutlich flotter zugange. Vocals? Weiblich, krächzend, flehend. Die ersten beiden Lieder (der insgesamt 9) sind noch ein wenig unspektakulär, danach steigert man sich zu Track 5, "My Eyes Hurt", einem Horrorsoundtrack, wie es ihn selten gab. 99,9% aller Black-Metal Bands, die Tod und Hölle heraufbeschwören wollen, haben eine Schaffung einer derartig morbiden und alptraumhaften Athmospähre nie zustande bekommen.
Beklemmend, abstoßend, dennoch gleichzeitig magisch anziehend und faszinierend beginnt man sich zu fragen, warum man sich sowas mit Gänsehaut anhört, gleichzeitig aber gar nicht anders kann.
Depressiv, manisch, verstörend.