Das dritte BLACK SPACE RIDERS Album “D:REI” ist nunmehr zu erhalten und ich hatte vor dem Release die Gelegenheit hineinhören zu können. Etwas paradox mag es erscheinen wenn ich sage, dass ich diese Art von Musik tendenziell nicht mag, aber BLACK SPACE RIDERS da allem Anschein nach eine Ausnahme bilden.
Songs wie das geniale „The GOD-survivor“ oder das epische „I see“ sind irgendwo zwischen Stoner, Sludge, Doom, Psychedelic und Weltraum-Rock anzusiedeln (und Gott weiß wo noch). Instrumentell überschaubar auf den ersten Blick, gewinnen Songs wie „Way To Me“ durch die Liebe zum Detail und dem durchaus komplexen Arrangement, das sich erst auf den zweiten Blick offenbart, weil es verspielt und überraschend ist, anstatt sofort zu Beginn mit enervierendem Skalen-Gewichse aufzufahren. Man darf die Songs von „D:REI“ nicht einfach nebenher laufen lassen, sondern ganz bewusst verfolgen und sich dem dicht gewobenen Klangteppich einfach mal hingeben, sich Zeit nehmen. Berauschend, auch völlig nüchtern und tatsächlich völlig unabhängig der mentalen Stimmung.
Der Sound ist dreckig, aber druckvoll und lässt bei mir keine Wünsche offen. Die beiden Sänger Je und Seb ergänzen sich perfekt in einem vokalen „guter Cop / böser Cop“ Spiel. Der eine raubeinig wie ein zu oft am Rum hängender Seemann, der andere der durch seine feine, zurückhaltende Art (siehe „Temper Is Rising“) einen gekonnten (feinfühligen) Bruch zur restlichen Klangwand bildet und partiell an NIN oder auch MORRISON erinnert. „Baby you can light my fire...“ - BLACK SPACE RIDERS können das in der Tat.
Abgerundet wird der aktuelle Output der Münsteraner durch das gelungene Artwork und einem Booklet, das in der Aufmachung einer Restaurant-Speisekarte sehr ansprechend ist. Die Texte tiefgründig, poetisch, jeder Musiker hat ein Symbol (erinnert an LED ZEPPELIN) und die Songs sind in die Kategorien „D: DEFIANCE“, „R: RUINS“, „E: ESCAPE“ und „I: DEFIANCE“ unterteilt. Eine Interpretation des Konzepts werde ich mir an dieser Stelle sparen; das muss jeder selbst für sich vornehmen und es lohnt sich!
Wie gesagt, ich bin kein Freund solcher Musik, aber BLACK SPACE RIDERS haben mich tatsächlich geknackt. Hier ist alles stimmig, hier wirkt nichts aufgesetzt. Daumen hoch, Helm auf und auf in unbekannte Weiten!
Tracklist
D : Defiance
1. Stare At The Water
2. Bang Boom War (Outside My Head)
3. Rising From The Ashes Of Our World
R : Ruins
1. Give Gravitation To The People
2. Way To Me
3. Temper Is Rising
4. The God-Survivor
E : Escape
1. I See
2. Leave
3. Space Angel (Memitim)
I : Beyond
1. Major Tom Waits
2. Letter To A Young One
3. The Everlasting Circle Of Infinity