Manchmal gibt es sie noch, diese Kinder des Crossovers – oder Nu Metal, wenn man so will. So wie dieser eine japanische Leutnant, der bis in die 70er seine Stellung für den Zweiten Weltkrieg gehalten hat, weil er jegliche Informationen über ein mögliches Kriegsende bzw. die Kapitulation Japans für ein Gerücht hielt (true story!). Mit BLISS scheint der Fall nicht ganz so sehr im Argen zu liegen - wie ein Relikt aus den Tiefen der 90er klingt man trotzdem.
Am meisten liegt dabei jedoch nicht im Argen, dass BLISS sich (scheinbar) Bands wie NONPOINT (die Stimme!!) oder die erste DEFTONES zum Vorbild genommen haben: viel eher die Tatsache, dass das gebotene relativ nichtssagend daherkommt. Denn während die eben genannten Vorbilder immerhin so etwas wie Hits hatten (und die späteren DEFTONES dann auch sonst viel mehr zu bieten hatten/haben), vermisst man bei BLISS irgendwie das Feuer. Klar, die Gitarren kommen teilweise schön wild und direkt daher, und klar, hin und wieder gibt’s Nummern wie „Fake Hero“, die das Ganze einigermaßen aufzulockern wissen; Großteile des Materials wirken jedoch schlichtweg belanglos, dahin plätschernd. „3 Seconds Before/21 Grams After“ tut dabei keinen weh, ist zum nebenbei hören sicherlich auch ganz in Ordnung. Aber: Wer braucht schon ein solches Album, welches zum Einen wie eine Kopie einer völlig abgenutzten musikalischen Dekade, und zum anderem nicht mal besonders klingt?!