Erfolg, das ist eine unfaire Sache. Am seidenen Faden des Glückes hing auch einst Tony Simon, vielleicht tut er es noch immer; wobei die Dinge heute schon weitaus besser für ihn aussehen. Für viele hat er schon gearbeitet, darunter AESOP ROCK, für welchen er nicht weniger als seine gesamte Schaffensphase der Mann für die Musik hinter den Raps war. Und Solo? Doch vielleicht ging es ihm bei Alben wie „Music by Cavelight“ nie um den großen Durchbruch; und vielleicht war das schon in seinen erfolglosen Anfangstagen so.
„The Music Scene“ markiert nun sein drittes Soloalbum. Ganz in der Tradition von DJ SHADOW arbeitet er mit einem Sampler und seiner Plattensammlung, um instrumentale Klanglandschaften zu errichten. Dabei klingt „The Music Scene“ – wenn man den Vergleich weiterhin bemühen will –jedoch mehr nach „The Private Press“ als „Entroducing“, sprich eher nach minimalistischen, dezenten Chill-Out als nach großen urbanen Pathos mit kuschlig-dichter Atmosphäre. Wobei „urban“ durchaus ein Prädikat ist, welches im Zusammenhang mit BLOCKHEAD verwendet werden darf. Das kommt jedoch nicht von ungefähr, war dies doch schon AESOP ROCKs Markenzeichen. Doch auch ohne seine markante Stimme funktioniert das Songmaterial; und kann in seiner lässigen, unaufdringlichen Art durchaus so etwas wie Atmosphäre aufkommen lassen.
Wird das mit „The Music Scene“ nun was mit dem Durchbruch? Wohl eher kaum. Und Maßstäbe setzen wird dieses Album genauso wenig: dafür ist der Inhalt zu konventionell, zu, man könnte fast sagen „unbesonders“. Doch vielleicht ist ein derart einfaches, entspanntes und von Leidenschaft getragenes Album genau das, was die betitelte Musikszene mal wieder braucht – vielleicht sogar Herr Simon selbst.