BLOOD COMMAND sind so etwas wie der Energy Drink nach dem Energy Drink. Ihr sogenannter High-Energy-Punk´n Roll fängt erst dort an, wo andere bereits am Boden liegend nach Luft ringen. Dass sich unter dem (p)rotzigen Rock jedoch jede Menge hinterlistiger Pop versteckt, fällt erst beim genaueren Hinhören auf.
BLOOD COMMAND aus Norwegen verwüsten schon seit 2008 die Bühnen Europas. Das Quintett sollte einigen vielleicht schon durch seine Supportaktivitäten für COMEBACK KID oder auch PROTEST THE HERO bekannt sein. Ihr zweiter Langspieler „Funeral Beach“ könnte nun vielleicht das Album werden, dass die Band vom Vorgruppenstatus zum Mainact katapultiert. Denn das Schwarzpulver ist durchaus gut gestopft.
„Funeral Beach“ ist definitiv kein Zufallsprodukt. Die elf Tracks schreien nach sofortiger Aufmerksamkeit und tönen nicht gerade verhalten aus den Boxen. Und der Anzug aus skandinavischen Gitarrenrock, einer hardcorigen REFUSED-Attitüde und einem Popappeal der nach THE SOUNDS riecht, passt wie angegossen. Das rockt, mosht und reißt mit. An vorderster Front Sängerin Silje Tombre, die sich im Wechsel die Kehle wund singt oder auch keift. Bei all der Energieausschüttung fällt erst gar nicht auf, wie hinterhältig sich die Songs im Gehör einnisten. BLOOD COMMAND haben sicherlich zweimal über ihre Songs schauen lassen, bevor die „Record“-Taste betätigt wurde. Das Ganze wurde sehr popig arrangiert und großspurig festgehalten. Irgendwie geht die Berechnung des Fünfers aber auf, ohne dabei zu arge Verluste seitens ihrer Authentizität einzustreichen.
Wer also darüber hinwegsehen kann, dass BLOOD COMMAND mit „Funeral Beach“ wahrscheinlich auf den großen Wurf aus sind, sollte jetzt noch ein Ohr riskieren, bevor die Norweger bald die perfekt ausgeleuchteten Hallen großer Hippsterevents beschallen.
Trackliste:
1. Pissed Off And Slightly Offended!
2. March Of The Swan Elite
3. Cult Of The New Beat
4. Death To All But Us!
5. Wolves At The Door
6. High Five For Life
7. Here Next To Murderous
8. True North
9. Corpse River
10. Oceans Inside Neptune
11. Funeral Beach