Seit 1994 dringt aus Dublin der Sound von Blood Or Whiskey, der die Verbindung von tanzbarem Folk mit klassischem Punk-Mustern herstellt. Banjo, Mandoline und Flöte treffen auf Iro und mit Bier kurierte Tattoo-Infektionen. Das ist nicht wirklich neu, soll es aber auch nicht: BoW werden als erste post-Pogues-Band bezeichnet.
Die streng frisierten Folker teilten sich mit den enormen Dropkick Murphys und Flogging Molly die Bühne, allerdings unterscheidet sich ihr Sound von denen doch ein wenig. Die traditionellen Instrumente werden eindeutig betont, so dass die Songs weit weniger "hart" ausfallen als das Outfit der Musikanten vermuten lässt.
Die mitreissende Entfesselung der E-Gitarre, wie es bei Flogging Molly durchaus häufig geschieht, bleibt aus. Beim instrumentalen "Requiem for a King" wird man leider unangenehm an Klaus + Klaus, die Delta-Force-Einheit der Salzwasser-Unterhaltung, erinnert. Schliesslich ist das verfluchte Nordseeküste-Lied auch nur von den britischen Inseln geklaut. Was bleibt? Amüsante Assoziationen an Hobbits auf Angeldust und ein knappes Pfund Kerry-Gold. Im Club mag das alles klappen, doch Schwarzbier macht immer so 'nen Schädel. Auf CD macht "Cashed Out On Culture" weniger Spass als Protestanten-Klatschen.