Meditativ, fast schon beschwörend wirken BLOODIEST auf ihrem Debüt „Descent“. Zwischen treibenden Drumming und vorsichtigen akustischen Klängen hat das fast schon etwas von PRIMORDIAL, welche gerade in ihren ruhigeren Momenten am erdrückendsten wirken. Und wie auch PRIMORDIAL können BLOODIEST auch oder gerade lauter, wobei sie da wiederum eher an stampfende Größen wie NEUROSIS erinnern.
Auch in Punkto Atmosphäre schlagen BLOODIEST in eine ähnliche Kerbe wie NEUROSIS, wobei hier das düstere mehr etwas von einer Teufelsbeschwörung als von einem Messer hat, welches sich langsam in die Tiefen des eigenen Magens bohrt. Bei BLOODIEST hat das aber auch seinen ganz eigenen Reiz: „Descent“ lässt die immer selben schweren und immer beklemmender werdenden Riffs auf einen niederprasseln, lässt mit eindringlichen und schwer hämmernden Schlagzeugrhythmen die imaginäre Lava unter der Erde brodeln, und zieht den Hörer somit mehr und mehr in einen gespenstischen Sog. Und durch das Gekonnte und völlig für sich stehende Wechselspiel aus schwebend leisen Momenten und donnernden Gestampfe wie im großartigen „Dead Inside“ ergibt sich über den Verlauf der Spielzeit eine betäubende Erfahrung von Musik, von dessen Sorte es ruhig mehr geben darf. Ein wirklich sehr schönes Debüt!
Tracklist:
1. Fallen
2. Coh
3. Pastures
4. Dead Inside
5. Slave Rule
6. Obituary