"Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah!"
Recht hat der gute Wolfi, denn BLOODWORK kommen aus Paderborn und musizieren seit 2007 quasi bei mir um die Ecke. Natürlich kenne ich die beiden vorherigen Outputs der Jungs, die mit Michael einen neuen Shouter in ihren Reihen begrüßt haben, aber so richtig warm wurde ich bisher mit ihnen nicht. „Zero“ ist aber die heiße Herdplatte, denn hier zeigen die fünf Freunde, wie Moderne und Altertum zusammen ein Gebräu ergeben, dass irgendwo dazwischen nach allen Seiten riechen kann. Zunächst ist die Zusammenfassung des Gemachten schnell erzählt: Shouts, Growls, Klargesang, voll auf den Refrain, Melodik, bratende Gitarren, Groove, Key-Collagen, Geschwindigkeitsachterbahnfahrten und allerlei Einfallsreichtum. Herausragend ist dabei aber das Spielerische, mit dem die Mannen um Gitarrist/Klarsänger Nikko alles einfangen und eine eigene Note geben. Es wird nicht auf Teufel komm raus auf dem Chorus rumgeeiert, sondern dieser ist immer schön verpackt und taucht auch manchmal als Vers auf. Mit Leichtigkeit werden auch seichtere Stellen sowie kraftvolle Metal-Passagen, die wie Urväter erklingen, der Aggressivität gegenübergestellt, so dass Funken der Freude durch die Luft wirbeln. Freude deshalb, weil „Zero“ gerade nicht so ausgelutscht und wild gestikulierend klingt, sondern im Kern eine Band offenbart, die Metal aufgesogen, verarbeitet und erst dann ausgeschieden hat, als er reif und dazu bereit war, gegen die internationale Szene anzustinken. Klasse!
Tracklist:
01. A Truth Deceived
02: Roaming The Void
03. My Order Of One
04. Deadborn
05. All The Scars Remain
06. Shattered
07. Zero
08. Ambition
09. Conundrum
10. Abandoned
11. Time And Again
12. The First Stone
13. Silenced Voices