Plattenkritik

Bob Wayne - Outlaw Carnie

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 24.01.2011
Datum Review: 10.01.2011

Bob Wayne - Outlaw Carnie

 

 

Räudige, tätowierte und trinkfeste Typen? Bärtige Outlaws und laut-musizierende Saufkumpanen? Nein, nicht Euer lahmes Punker-Klischee, sondern die gegenwärtige Country/Bluegrass/Hillbilly-Szene! Ladies und Gentleman: Bob Wayne aus, nein – nicht Nashville - sondern Washington!

Mit einer Live-Schar aus dem „Who-Is-Who“ der Countryszene bewaffnet (u.a. Musiker aus dem Livezirkel von Johnny Cash, Hank III oder Bob Dylan), seiner ranzigen Lederweste und dem hämischen Outlaw-Trucker-Cowboy-Grinsen legt Mr. Wayne mit „Outlaw Carnie“ seine erste „echte“ Veröffentlichung vor. 13 Songs - oder teils eher musikalisch untermalte Lebensweisheiten, Seelenpredigten oder Eingeständnisse.
In der sicheren Hinterhand lauert eifrig und aufmerksam das Aufgebot aus Banjo, Fiedel und Kontrabass, nimmt an diversen Stellen allerdings auch gerne mal die Überhand ein. Erlebt zu haben scheint er viel, gewusst zu haben vorher leider weniger, unser Bob. Sehr eigenständig und mitunter angetan berichtet er nur zu gerne, was er von Liebesliedern oder Alabamas Gesetzen hält. Die Ohren dürften sich von selber anspitzen, wenn der sympathische Bulle von einem Typen die Stories offenlegt. Nie zu ernst, nie zu dröge – und eben immer mit klarem und nicht zu nüchterndem Countryhändchen. „Driven By Demons“, „Mack“ oder „Estacata“ lassen den Hintern in den Sattel rutschen, versprechen Staub und Wüste – aber bieten ausreichend Platz für kurze Ausflüge in Punk, Rockabilly oder akustische Songwriterklangwelten. Was hier und da mal klebrig von lauter Gegeige und Slidegejuckel wird, haut der waschechte Ami sicher lyrisch wieder raus – und sollte es hier und da mal an Geschichten oder Lagerfeuerpotential hapern, fragt bei Bob Wayne nach Rat.

So kann 2011 ruhig weitergehen, musikalisch und mit dem PEOPLE LIKE YOU-Output. Yeeeehaaaw! Macht pro schmutzigem, staubigem Country-Instrument auf diesem Silberling (den Bob nicht selbstgebrannt aus dem Kofferraum verkauft...) einen Punkt!

Tracklist:
1.Road Bound
2.Estacata
3.Mack
4.Ghost Town
5.Reptile
6.Love Songs Suck
7.Everything's Legal In Alabama
8.Gold
9.Blood To Dust
10.Driven By Demons
11.Work Of The Devil
12.Chatterbox
13. 2012

Autor

Bild Autor

Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.