BOTTOM OUT sind ein Bulldozer. Die fünfköpfige Band aus Long Island prescht mit ihrer Debut-EP nur in eine Richtung. Nach vorne, egal was sich ihnen in den Weg stellt.
Wenn man hier musikalische Kunstwerke mit virtuosen Instrumentals oder Innovation sucht, wird man diese nicht finden. Jedoch würde ich behaupten, dass das auch keiner, der sich diese Platte anhört, erwartet. Ich bin über eine Weiterempfehlung der Band BACKTRACK auf BOTTOM OUT gestoßen und muss sagen, dass einige Parallelen zu erkennen sind. Die Platte ist voller metallischer Riffs, einem Mördergroove und den seit langen aggressivsten Vocals, die ich von einem Hardcore Frontmann gehört habe. Schnell bekommt man das Gefühl, dass diese Band von purem Hass angetrieben wird, dies jedoch im positiven Sinne.
Zu hören ist ein schmaler Grad zwischen amerikanischem Beatdown-Hardcore und Hardcore der New Yorker Schule. Der Aufbau ist meistens ähnlich, stampfende Drums, schnelle Gitarren, die nie aufhören ein Kopfnicken zu erzwingen, angepisste Vocals und alles mündet in einem brutalen site-to-site Moshpart, der einem die wilden Sporteinlagen schon vor dem inneren Auge sehen lässt. Das ganze klingt dann mal ein bisschen mehr nach den genannten BACKTRACK, dessen Sänger Vitalo in „Home“ zu hören ist, mal nach CRO MAGS und dann wieder etwas nach NAYSAYER. Es wird jedoch nie langweilig und wie so oft, macht es die Mischung auch hier. Textlich bewegen sich die fünf Jungs zwischen Frustration, Wut und Zweifel an der Gesellschaft. Als Highlight der, mit ca.11 Minuten doch recht kurzen EP ist „Ashes“, dessen gezielter Moshpart zu begeistern weiß und mitreißt.
Das Rad wird hier keineswegs neu erfunden, jedoch ist BOTTOM OUT wie viele andere Bands dieser Richtung von Hardcore, eine Band, die weiß, wie man einen Song ohne Schnickschnack nach vorne spielt und die live mit Sicherheit viel Spaß verspricht. Wer satt ist, im Fitnessstudio immer das selbe zu hören, ist hier genau richtig.
Tracklist:
1. Creator
2. Abandon
3. No Heaven
4. Home
5. Ashes