Ist es ein Mann? Nein, es ist eine Sie Der erste Nazi-Punk
Wie schön! Die BOXHAMSTERS sind nach 5-jähriger Abstinenz zurück und veröffentlichen auf dem Kölner "Unter Schafen Records" ihr neues Album "Brut Imperial". Und dieses bietet Großes. Martin Coburger lies sich dafür von der Ian Curtis Biographie "Control" wie auch den Simpsons, im speziellen der Familie Milhouse und dem PC-Spiel "Driver" inspirieren und bastelte ein zeitgenössisches, verdammt schickes Album. Inklusive Gastsängerin Eva von JULI und einem nicht weiter erwähntem Oi Punk.
Aber der Reihe nach: "Brut Imperial" hält das hohe Niveau, welches die BOXHAMSTERS immer auszeichnete. Kluge, wenn auch zuteils arg verschachtelte Texte treffen auf deutschen Punkrock wie er nicht besser sein könnte. Und für Deutschpunk hält "Brut Imperial" verdammt viele Überraschungen bereit. Da wäre der Opener der gleichzeitig das beste Stück der Platte ausmacht: "1982". Wirre Textfragmente treffen auf Indiepunk wie er in den letzten Jahren vielleicht höchstens von MATULA gebührend gespielt wurde.
Songs wie "Flöz & Pökel" gehören beispielsweise zu dem, was oben noch als Überraschung beschrieben wurde. Denn wer hätte gedacht, dass auf einem BOXHAMSTERS Album jemals Eva von JULI mitsingen würde? Und wenn man gar nicht weiß, dass sie es ist, klingt das auch gar nicht schlimm. Ein schöner Song um zwei Comicfiguren die Coburger sich mit seiner Tochter ausgedacht hat. Welch ein Familienmensch. Ebenso eine Überraschung ist "Der 3. Ton", auf welchem ein Oi Punk sich die Ehre gibt. Dieser möchte allerdings laut Bocklet nicht näher erwähnt werden und da stellt sich schon die Frage: Für wen wäre der Gastauftritt nun schlimmer gewesen? Im Endeffekt egal als Quasi-Schluss für dieses tolle Album mit großen Songs wie "Herzigel" oder "Daumenkino" ein optimales Ende. Deutschpunk war selten besser, aber das kennen wir ja von den BOXHAMSTERS.
Tracklist:
1982
Herzigel
Mogli
Schluchtenflitzer
Flöz & Pökel
Daumenkino
Lochfraß
Gottmodus
Der 3. Ton
1982 (Instrumental)