Es gibt Alben, die dürfen nicht sang- und klanglos in den Niederungen des musikalischen Dschungels verschwinden. Zu einem solchen gehört das 2006 erschienene Album „Lights“ von BRIGADE, die danach noch zwei weitere Alben veröffentlichten, die aber nie an die Genialität des Erstlings herankamen. Die Londoner firmierten sich 2003 und ihr Sänger/Gitarrist Will Simpson ist der jüngere Bruder von Charlie Simpson, der sich mit FIGHTSTAR und BUSTED einen Namen erspielte.
„Lights“ ist deshalb eine Perle, weil es kein anderes Album gibt, dass den damals im Schleim versinkenden Emotional Hardcore mit harschen Gitarren und einer epischen Emaillierung verknüpft, die in erster Linie an aggressivere PLACEBO erinnern. Auch stimmlich reicht Will Simpson an Brian Molko heran, singt demnach etwas nasal höher gelegter, was dem Alternativ Rock eine unberechenbarere Note verleiht. „Lights“ ist gespickt mit in die Knie drückenden Melodiebögen und einer zeitlosen Grundstimmung, die es ermöglicht, das Album immer und zu jeder Stunde zu hören. Auch der nötige aggressive Punch fehlt nicht und es schimmern immer wieder Emo-Alben wie „Casually Dressed & Deep in Conversation“ oder „Tell All Your Friends“ im Repertoire der Engländer durch.
Mit „Lights“ schufen BRIGADE eine unsterbliche Perle, die in keiner gut sortierten Sammlung anspruchsvollerer Musikliebhaber fehlen sollte.