Positive Überraschungen im Bereich Modern Hardcore sind mittlerweile ja eher ein dürres Pflänzchen. Trotzdem konnten Michigans BROTHERS mit ihrem Debüt-Album "Black Friday" ein dickes Ausrufezeichen setzen, insofern war die Vorfreude auf die neue EP der sympathischen Band durchaus groß, doch leider kann "Tragedy" den hohen Erwartungen nicht wirklich standhalten.
Es mag hart klingen, aber BROTHERS machen auf "Tragedy" gleich mehrere kapitale Fehler. Wie kann es sein, dass man den Überhit dieser EP schlechthin, den Titel-Song, vorab bei Myspace postet, wenn der Rest des Materials im Vergleich derart abfällt? Und wie kann es sein, dass man den besten der 5 Songs auch noch gleich am Anfang verbrät? Ähnlich wie "Day One" vom Vorgänger wartet "Tragedy" mit einem unfassbar eingängigen, beinahe Gainesville-artigen Refrain auf, der sich tief in die Gehörgänge frisst und gnadenlos für Gänsehaut sorgt. Was danach folgt könnte banaler kaum klingen. Konnte man auf dem Album durch mehrere großkalibrige Songs durchgehend die Spannung hochhalten, verliert sich die Band hier in unspekatakulären DEAD HEARTS und THE SUICIDE FILE Zitaten. Natürlich ist das okay und wird den einen oder anderen zufrieden stellen, trotzdem muss man an BROTHERS einen anderen Anspruch haben dürfen - gerade, wenn man mit dem Titel-Song derart hohe Erwartungen schürt. Auch nach dem x-ten Durchlauf klingt das Ganze irgendwie nach nem B-Seiten Release mit Songs, die es zu Recht nicht aufs Album geschafft haben.