Plattenkritik

Bullseye - B.T.T.R  ( Back to the Roots)

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Release Date: 01.01.2009
Datum Review: 01.12.2009

Bullseye - B.T.T.R ( Back to the Roots)

 

 

„Don’t forget your Roots „ eine Begriff der keinesfalls als Phrasendrescherei erscheint, denn nicht nur H2O fordern uns auf jedem Release immer wieder dazu auf nicht die Wurzeln zu vergessen und auf Bands zu achten die, die heutige Musikkultur initiierten. Jeder deutet diesen Begriff anders.
Bullyseye 5 Jungs aus Sarstedt bei Hannover haben eine ganz eigene Definition des Begriffs, denn der NYHC beeinflusste toughe Hardcore, der im ersten Moment an deutsche Bands der späten Neunziger wie Rykers und Brightside erinnert ist stumpf roh und verdammt prollig. Diese drei Begriffe sind keinesfalls als Beleidigung anzusehen. Es gibt genug Bands die in die gleiche Kerbe schlagen und ihre Sache verdammt gut umsetzen. Selbst die grad erwähnten waren zwar in ihren Aussagen extrem plakativ doch konnten ihre Message mit verdammt viel Energie und Authenzität umsetzen. Warum in der letzten Zeit jeder zweite Act versucht diese Authenzität nur ansatzweise nachzuahmen ist mir schleierhaft, denn auch Bullseye präsentieren sich auf ihrem Cover gewohnt tough in alten Rohbauten und mit Merch bekleidet das nicht woanders herkommen könnte,als von den bekannten Acts aus der Lower Eastside und L.A. Die Produktion hingegen kommt relativ professionell rüber, das Intro des ersten Song „Enemy“ lässt auf mehr erhoffen als man danach geboten bekommt. Sobald der Gesang von den beiden Shoutern der Band einsetzt verkommt die E.P zur unterdurchschnittlichen 3-Akkorde Ware. Die Crewshouts sind nach einer Weile einfach nur noch nervig weil bei jedem Song der Refrain mindestens 5-mal wiederholt wird und so völlig an Wirkung verliert. Textlich gesehen revidier ich meine Aussage der Plakativität. Ich will keinem der Band mangelnde Intelligenz vorwerfen, weil ich niemanden persönlich kenne, aber die Lyrics der Songs sind teilweise einfach nur dumm und erinnern an eine andere berühmte deutsche Band.
Auszug aus “Sick Game”: „ you’re the nice neighbor / but behind your mask, there is the other man. A Husband who fucks his Kids / We will judge you, with a fist full of hate”. Refrains zum mitgrölen gibt es reichlich, doch irgendwie verkommt die Platte nach einer Zeit einfach nur zum belanglosen Einheitsbrei, mit der immer wieder gleichen Songstruktur. Neben den 5 Songs hat die CD noch einen Multimediabereich in der man sich Wallpaper, ein Video und Fotos der Bands angucken kann. Ein nettes Gimmick wie ich finde. Wer auf groovigen leicht gespielten NYHC steht kann die Band ruhig mal auschecken, jedoch könnten die Lyrics und der schlechte Gesang den Spaß schnell einschränken

Tracklist:

Enemy
Sick Game
A Way of Life
My Weapon, My Voice
Face My Life

Autor

Bild Autor

Fabian W.

Autoren Bio

living the simple way