„Staub und Wasser“ - so heißt also die zweite Scheibe des Quartettes CANNAHANN, deren Titel zugleich die erste interessante Auffälligkeit darstellt. Zwar finden sich zwei deutsche Tracks, nämlich „Staub“ und „Wasser“ auch auf dem Album wieder, jedoch wurde die Platte bis auf einen kurzen Satz komplett auf Englisch gehalten („Wasser“ kommt ganz und gar ohne Vocals aus). In mir kam die Vorahnung auf, dass die Band aus Nürnberg / Bad Neustadt noch einige Überraschungen parat hält. Zurecht.
Bereits während der ersten beiden Songs „A Murky Room“ & „Do the Crawl“ wurde mein Interesse geweckt und ich fing an, mich über die Gruppe in sozialen Netzwerken zu informieren. Nach kurzer Recherche ließ sich herausfinden, dass ebenjene Jungs ihre Musik als „Staubrock“ bezeichnen. Der Verdacht lag zunächst nahe, dass es sich schlicht um eine Verdeutschung des amerikanischen Genres „Desert-Rock“ handelte. Letzten Endes lassen sich beim weiteren Hören allerdings nur vereinzelte Elemente davon feststellen. So zeigt der Song „Echolocation“ wieder eine ganz andere Fassade – eher ruhig in den Strophen, im Refrain energiegeladen und sogar mit einigen Screams bestückt. Namensgebende Komposition „Staub“ liefert Ohrwurmcharakter. Der Gesang ist hier sehr emotional und eingängig.
Neben der Musik hat man sich auch einige Gedanken um das Artwork gemacht. So ist das Booklet gleichzeitig ein quadratisches Poster, was nostalgisch an das Vinyl-Format erinnern lässt. Alles in allem ist „Staub und Wasser“ ein sehr abwechslungsreiches Album, das man sich unbedingt mehrmals anhören sollte. Nur so kann man alle liebevoll inszenierten Details ausfindig machen, welche die Jungs hier versteckt haben.