Als CATTLE DECAPITATION vor drei Jahren mit „Monolith Of Inhumanity“ endgültig unter Beweis stellten, dass sie weitaus mehr drauf haben, als nur das Abfeuern von kurzweiligen Grindgranaten, konnte man noch nicht erahnen, dass ihr Ideenreichtum noch lange nicht ausgeschöpft war. „The Anthropocene Extinction“ eröffnet nun ein weiteres Kapitel im extremen Kosmos des Fünfers.
Seit gut neunzehn Jahren sind CATTLE DECAPITATION nun ein fester Bestandteil des extremen Zirkus. Nach und nach vom unerbittlichen, sturen Grind gelöst, kreieren die Amis anno 2015 ihre unglaubliche Brutalität aus den Essenzen des Death, Black, Thrash und Grind Metals. So hat das Quintett es auch mit seinem neuem Werk namens „The Anthropocene Extinction“ geschafft, einen völlig kompromisslosen und unvergleichlichen Hassbatzen in Ton zu prügeln. Der große Unterschied zum übrigen Gross der Szene liegt auch in den zwölf neuen Songs zum wiederholten Male in seinen Details. Absolut unvorhersehbar und Grenzen übergreifend sind die einzelnen Kompositionen arrangiert. Dass CATTLE DECAPITATION auf „The Anthropocene Extinction“ sogar noch weiter an der melodischen Stellschraube gedreht haben, fällt nicht wirklich negativ ins Gewicht. Ganz im Gegenteil. Aufgrund der gesunden Mischung, aus Härte und Melodie bekommt das an sich schon starke Auftreten noch mehr Charakter. Allen voran und in seiner Person völlig unantastbar ist nach wie vor Sänger Travis Ryan, der wiedereinmal seine stimmliche Bandbreite atemberaubend demonstriert und seine stets bissigen und schonungslosen Texte herrlich abartig aus seiner Kehle drückt. Sicherlich sind die Hexen ähnlichen Gesangseinlagen weiterhin Geschmackssache, aber durchaus tolerierbar.
Wie immer äußerst ansehnlich verpackt und perfekt produziert ist dieses sechste Album von CATTLE DECAPITATION wiedereinmal ein absolutes Highlight gespickt mit apokalyptischen Kompositionen und ein Muss für jeden Extremfanatiker.