"Bury me breathing so I can watch myself decay" fordert Brendan Murphy im Opener "Stillborn" und klingt dabei eher misanthropisch als positiv gestimmt. Weiterhin bestimmen Selbstzweifel und düstere persönliche Kanten den inhaltlichen Output seiner Band. "I will shine brighter than the sun / I will forever be your torch" heisst es lichtblickend zum bulligen Breakdownpart von "Thread", bevor der Rest des Songs einen dynamischen Mittelweg zwischen THE GHOST INSIDE und SHAI HULUD wählt. COUNTERPARTS haben die Pointe und Finesse mittlerweile für sich gepachtet. "Stranger" groovt mit chirurgischer Doublebass und melodischem Riff, "Burn" schlägt die Brücke zwischen emotionaler Faust und zerfetzter Seele. COUNTERPARTS wachsen und gedeihen mit jedem Release, und haben dank ihrer brachialen Energie und der gereichten Hand leichtes Spiel wenn es ums Mitreissen und Draufzeigen geht.
"Resonate" oder "Withdrawal" sind modern, aber nicht künstlich poliert. Dank Murphys vehement-markantem Gesang reisst der Zugang zu den elf Songs nicht ab und wartet mal metallisch, mal melodisch bis die Spitze des Eisbergs hervorlukt. Der Nachfolger zu "The Difference Between Hell And Home" ist dabei ebenso logisch wie zugänglich, vielleicht bloss einen Tick schüchterner. Trotzdem bleibt die Band aus Ontario nicht still auf dem schmalen Ast sitzen, mit dessen Kurzlebigkeit ihr Genre oft zu kämpfen hat. "Tragedy Will Find Us" ist kompromisslos, direkt und persönlich - und hilft festgeketteten Zweifeln und verschrobene Gefühlen wieder auf den rechten Weg. "I’m sure it’s hard to train your ears / To hear me crying out for help / With my lips sewn shut by the stitches of my own indecision" quillt es bei "Collapse" gallig aus COUNTERPARTS-Schreihals Murphy, der zusammen mit den Gitarristen Jesse Doreen und Adrian Lee sowie Drummer Brian Kaczmarczyk und Bassist Kelly Bilan eine Art von modernem, intensivem Hardcore spielt, wie sie nicht viele der unzähligen Szenegestalten heute zu bieten haben.