Das Cover des Jahres kommt auf jeden Fall aus Texas. Wenn ich einen Plattenladen hätte, würde ich dieses in den nächsten Wochen ins Schaufenster stellen, um damit einige Interessierte in meinen Laden zu locken. CREEPING DEATH heißt die Band, die dieses wirklich tolle Albumcover für sich beanspruchen kann. Da kommen Erinnerungen an großartige Gestaltungen a la MORBID ANGEL "Blessed Are The Sick" oder auch BENEDICTIONs "Transcend The Rubicon" auf. Inhaltlich orientiert sich "Wretched Illsuions" ebenfalls an diesen großen Vorbildern. Und damit verdienen sich die Texaner bei mir einen Extrapunkt, da sie ein Genre wiederbeleben, welches in letzter Zeit ziemlich unterfrequentiert war: lupenreinen Oldschool Death Metal. Leider hat diese Richtung von vornherein einen großen Nachteil, denn die meisten Meisterstücke sind schon geschrieben worden. Als eine relativ junge Band wird man zwangsläufig an all den Großmeistern gemessen, so dass man auch für dieses Album festhalten muss, das dass man das ganze schon hundertmal (und zwangsläufig auch teils besser) gehört hat. Dennoch macht dieses Album richtig Laune, vor allem da dieses Genre (wie bereits oben erwähnt) lange nicht mehr so frisch interpretiert wurde.
Los gehts mit dem schleppenden Groovemonster "Ripping Through Flesh", bevor mit "Captivity" und "Bloodlust Contamination" zwei richtig brutale Doublebassgewitter aufgefahren werden. Sänger Ross klingt dabei wie der kleine Bruder von Dave Hunt und seine Musikerkollegen treten das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Drummer Lincoln zeigt beim letztgenannten Song bereits zu Beginn, dass er sein Handwerk bestens versteht. Im weiteren Verlauf von "Wretched Illusions" kommen dann immer mehr schwedische Einflüsse zum Vorschein, vor allem an der Gitarrenfront. "Peeled From Reality" oder "World Decay" könnten auch aus der Feder von ENTOMBED oder GRAVE stammen. Der Punkt "Abwechslung" ist also auch bedient worden.
Summa summarum ein frisches Death Metal-Album aus dem Hause CREEPING DEATH und für alle Fans der oben genannten Combos definitiv empfehlenswert. Live bestimmt auch ein richtiger Hammer!