Endlich nimmt sich eine Band mal den Rat zu Herzen, den ich seit Beginn meiner Schreibertätigkeit vor gefühlten 100 Jahren oft runterleiere: „Wenn Ihr eine talentierte, junge Band seid und eine Handvoll richtig guter Songs geschrieben habt, dann macht eine EP und verheizt Eurer Potenzial nicht mit einem halbgaren Album!“
CREMATIONS aus Hannover haben auf „1417“ alles richtig gemacht, denn die 5 Songs knallen rein wie der Teufel. All Killer, no Filler! Angesiedelt irgendwo zwischen Metalcore, metallischem Hardcore, Hardcoremetal oder wtf auch immer, wird von Anfang an der Hammer geschwungen. Der Opener „No Shelter“ ist eine Abrissbirne vor dem Herrn und wird bei Shows bestimmt schnell für entsprechendes Movement im Pit sorgen. Schnell erkennt man die Vielschichtigkeit, mit dem der der 4er hier zu Werke geht. Gekonnt werden unterschwellig Melodien in das brachiale Brett eingebettet, die für gehörig Abwechslung sorgen. Mein persönlicher Anspieltipp ist das fiese „Umpromising“ mit einem derart geilen Moshpart, dass einem die Eier wegfliegen.
Dass die Band Erfahrung im Songwriting mitbringt, kann schnell abgehakt werden, findet man unter den früheren Tätigkeitsfeldern der Mitglieder Namen wie EMPTY VISION oder DOWNFALL OF GAYA.
Summa summarum ein richtiges Highlight im noch neuen Jahr 2018 und eine Kaufempfehlung für alle, die mit den oben angesprochenen Genres etwas anfangen können. Lasst Euch dieses Vinyl-Schmuckstück nicht entgehen!!! Positiv hervorzuheben ist an dieser Stelle noch, dass die Band wirklich den D.I.Y.-Weg geht, denn von Produktion über Promotion bis hin zum Vertrieb wird alles selbst in die Hand genommen. Das ist fuckin´ Underground, Baby! Und zwar Made in Deutschland…….